Nominiert für den ÖSTERREICHISCHEN MUSIKVIDEOPREIS 2015: „Draft Culture“ von DORIAN CONCEPT

Zum bereits dritten Mail wird von VIENNA INDEPENDENT SHORTS (VIS) in Kooperation mit SCREENSESSIONS, POOLINALE und MICA – MUSIC AUSTRIA der ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOPREIS vergeben. In diesem Jahr befindet sich unter anderem DORIAN CONCEPT mit dem von PRCLS animierten Video zu „Draft Culture“ unter den Nominierten.


Er gilt als das Aushängeschild, wenn es um anspruchsvolle, durchdachte elektronische Musik aus Österreich geht. Seine Reputation umfasst unter anderem den Release seines zweiten  Albums auf dem renommierten Londoner Plattenlabel Ninja Tune. Dorian Concept beherrscht als Autodidakt eben mal so Klavier, Bass und Saxofon. Er ist kein Typ der großen Worte, aber einer der großen Taten. Jemand, der seine Aktionen ernster nimmt als sich selbst – und so kann man ihn auch auf der Bühne beobachten. Einer, der sich in die Klangwelt seiner Musik gräbt. Und genau das tut auch dieses zum Österreichischen Musikvideopreis nominierte Stück audiovisueller Verschmelzung. „Draft Culture“ ist auf dem eben erwähnten zweiten Album „Joined Ends“ erschienen.

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Bewegtes Bild im Scherenschnitt

Jeder, der sich an den Kindergarten erinnert, erinnert sich an die altbewährte Methode des Scherenschnitts. Insbesondere an die Faltschnitttechnik, bei der ein Stück Papier zu einem Viertel zusammengefaltet und dann mit der Schere bearbeitet wird. Am Ende steht der Moment, da man das Kunstwerk ausbreitet und sich einem symmetrische Muster erschließen. So gesehen in dieser von prcls animierten Bildkomposition. Schwarz-weiße Zeichnungen abstrakter Formen erscheinen vierfach gespiegelt, auseinander erwachsend und ineinander verschwindend. Weniger vom Beat als von klanglichen Impulsen gesteuert, ändern sich Richtung, Geschwindigkeit, in der Mitte des Tracks sogar die Farbe. Hier lässt Dorian Concept die Musik kurz innehalten, bevor sie in oszillierenden Schleifen wiederkehrt und anschwillt. Genau an dieser Stelle werden die BetrachterInnen aufgeklärt. Die durch die Bewegung der Elemente erzeugte Dreidimensionalität zerfällt, um wenige Momente später wieder in den Ursprungszustand schwarz-weißer Formverschiebung zurückzufallen.

Mehrmaliges Ansehen lohnt sich

Repetitive, im Loop laufende Motive finden in Bild und Ton ihren Rahmen. Gemeinsam sind sie zu einer Komposition, einem Erlebnis verschmolzen. Es ist also jener Idealfall eingetreten, den man sich für jedes Musikvideo wünscht: Durch das gemeinsame Wirken zweier Medien entsteht ein neues Kunstwerk, das immer mehr ist als die Summe beider Teile. Prädikat: ausgesprochen sehenswert. Besser öfter als nur ein Mal.

Lucia Laggner
Vienna Independent Shorts

 

 

 

 

poolinale

 

 

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