NINA LYNE GANGL – „GEWEBE“

NINA LYNE GANGL ist Liedermacherin und bringt ihr neues Album „GEWEBE“ mit fein gesponnenen Melodien und expressiven, lyrischen Texten heraus. Die gebürtige Wienerin und Wahl-Vorarlbergerin hat sich das Gitarrenspielen selbst beigebracht und singt auf Deutsch sowie im Dialekt.

Die Liedermacherin ist außerdem Transmediale Künstlerin, Körper-Therapeutin und Teil des Kinderlieder-Duos KlingBim. Nina Lyne Gangl ist vor wenigen Jahren nach Vorarlberg gezogen und bringt mit „Gewebe“ ihr drittes Solo-Album heraus. Zuvor hat sie als Ninotschka Musik gemacht und veröffentlicht. Mit zwanzig hat sie sich selber das Gitarre spielen beigebracht und wurde durch eine Südamerikareise musikalisch inspiriert, wie sie im Radio Vorarlberg erzählt. Ihr neues Album beinhaltet zehn akustische Songs, deren reduzierte Instrumentierung u.a. mit Gitarre, Saxophon (Bernhard Jagg) und Violoncello (Yenisey Rodriguez) Raum für die textliche Ebene lässt. „Die Lieder meines Albums GEWEBE entstanden in den Jahren 2020 bis 20222. Jedes Lied habe ich erst als Gedicht verfasst und erzählt eine eigene Geschichte. Danach vertonte ich sie mit Gitarre. Das Lieder schreiben ist meine Art diese verrückte und wunderschöne Welt irgendwie einordnen und manchmal verstehen zu können, und mich in ihr“, informiert die Künstlerin über ihr Werk.

ZUM GENAUEN LAUSCHEN UND PHILOSOPHIEREN

In der ersten Nummer „Ako“ treffen gemächliches und harmonisches Gitarrenzupfen treffen auf samtig fließendes Saxophonspiel. Es geht darin ums ankommen, ein Thema, dass sich auch in Nina Gangl´s Kunst niederschlägt. „Es muss nicht perfekt sein um gut zu sein, die Wünsche sind groß, mal sind sie klein“, singt sie darin. Warmes Cellospiel und helle Violinen-Streichersätze kommen in der verspielten Nummer „Ausdruck“ vor, die in rockiges Cello-Bass-Geschrammel mündet. Die sechsminütige Nummer „Scheinen“ thematisiert die Komplexität und Einfachheit des Lebens, mit weichem, mehrstimmigem Gesang. Im Video dazu sind Nina Gangl und eine Tänzerin mit golden bemaltem Gesicht am Bodensee zu sehen. „Liebe Angst“ mit mitreißendem Refrain und hellem Gesang ist eine zärtliche Hymne, die die unvergängliche Angst vor dem Tod besingt. Die Titelnummer „Gewebe“ ist ein samtweiches Lied mit feierlicher Mundtröten-Untermalung, in dem Nina Gangl eine nüchterne Erkenntnis hat. „Alles was bleibt ist in Töne gegossene Zeit“, singt sie darin. Eine Ode an den Sommer mit Rosenduft, Vogelgezwitscher und Schnecken, die den Salat im Garten essen ist „Juni“. Den verkörperten Himmel auf Erden besingt sie liebevoll in der lustig-leichten aber intimen Nummer „Himmel und Haut“. Andächtig und ruhig sind die letzten drei Lieder des Albums („Wunde.r“, „November“, „Stift und Papier“).

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 „Gewebe“ konzentriert sich aufs Wesentliche und ist trotzdem Ausdrucksstark, innerhalb 43 Minuten sind herzerwärmende akustische Lieder mit vollem Klang und raffinierten Melodien zu hören. Nina Lyne Gangl zeigt mit tiefsinnigen und intelligenten Reimen, die mit Humor nicht geizen, ihr Worttalent. Es sind persönliche Texte, mit denen man sich gut identifizieren kann. Mit langen, minimalistisch gehaltenen Songs, die teilweise mit Mundtrompete ausgeschmückt sind, ist es ein fantastisch unkonventionelles Album in dem Gangl eine gewisse Unkompliziertheit kultiviert und sich zu eigen gemacht hat. Das Album eignet sich wunderbar zum genauen Lauschen und regt zum Philosophieren an.

Sophia Olesko

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Nina Lyne Gangl live
08.06. Gleis21, Wien (AT)
09.06. Die Sandhofer, Purbach am Neusiedlersee (AT)
29.06. Folkfestival Arbogast, Vorarlberg (AT)

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