Ein höchst unterhaltsamer und abwechslungsreicher Konzertabend wartet auf die BesucherInnen der Wiener Bar Joanelli am 17. Jänner. Mit den Nifty`s und Tupolev sind zwei der vielleicht talentiertesten Bands der heimischen Musikszene zu Gast. In ihrem Stil zwar verschieden gelingt es den beiden Combos ihr Publikum immer wieder aufs Neue zu begeistern.
Eröffnet wird der Konzertabend von der Wiener Band Tupolev. Hinter dem Namen verbergen sich die in der Szene sehr umtriebigen vier Musiker Peter Holy, Alexandr Vatagin, Lukas Scholler und David Schweighart. Das gemeinsame Bandprojekt nutzt das Quartett als einen Ort des Experimentierens. Anfangs noch eher im Metier des langsam gespielten Rock unterwegs begannen Tupolev ihre Stücke zusehends komplexer und stilistisch offener zu gestalten. Orientierte sich das Quartett zu Beginn noch an klassischen Songstrukturen, bewegte es sich im Laufe der Zeit immer stärker hin zu verschachtelten, gleichzeitig aber jazzig-melodiösen Stücken. Das Ergebnis dieses Prozesses ist auf dem von allen Seiten hochgelobten Debütalbum “Memories of Björn Bolssen” zu hören. Aber nicht nur auf dem Tonträger macht die Band eine überaus gute Figur. In der Vergangenheit haben Tupolev bereits mehrmals unter Beweis gestellt, dass sie nicht nur talentierte Studioarbeiter sind, sondern ihre Stücke auch unter Live-Bedingungen im angemessenen Licht erstrahlen lassen können.
Anschließend betritt mit den Nifty`s eine Band die Bühne, die ohne Zweifel mit zum Aufregendsten zählt, was die heimische Weltmusikszene im Moment zu bieten hat. Obwohl die beteiligten Musiker Fabian Pollack, Michael Bruckner, Thomas Berghammer, Dominik Grünbühel und Mathias Koch aus den unterschiedlichsten musikalischen Richtungen stammen, gelingt es ihnen auf eine überaus originelle Art und Weise, ihre unterschiedlichsten stilistischen Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Was sie eint, ist ihre Vorliebe für die Klänge des Klezmer, welchen sie überaus offen interpretieren. Sie nehmen den Klezmer in seine Einzelteile auseinander und bauen ihn nach eigenen Vorstellungen um. Die 1999 gegründete Band verbindet in ihren Stücken traditionelle jüdische Musik Elementen moderner Strömungen wie Ska, Blues, Reggae und Country. Selber bezeichnen die Nifty`s, die unter anderem 2006 mit dem Österreichischen World Music Preis und 2007 als Künstler des Jahres anlässlich 40 Jahre Ö1 ausgezeichnet worden sind, ihren Stil als “Unzamusik mit Ecken und Kanten, Uptempowahnsinn und Improvisation”. Mit im Gepäck haben die Nifty`s an diesem Abend ihre brandneue CD mit dem Titel “Naftularasa”. (mt)