Nicht immer sind Traum und Wirklichkeit klar voneinander zu trennen; und gelegentlich stellt sich auch die Frage, in welcher der beiden Welten man besser aufgehoben scheint. So ergeht es im jüngsten Musiktheaterwerk „Woyzeck 2.0 – die Traumfalle“ von Markus Lehmann-Horn nach einer Novelle von Michael Schneider auch einer von Selbstmitleid geplagten Schauspielerin, deren gewünschter Traummann sich in der Realität als Albtraum entpuppt. Als Gewinner war der deutsche Komponist bei der Ausschreibung des Gerhard Schedl Musiktheaterpreises, den die Neue Oper Wien einmal in der Kooperation mit der BNP Paribas Stiftung ausgeschrieben hatte. Die Uraufführung des Werkes geht am 17. April in der Wiener Kammeroper unter dem Dirigat des langjährigen Musikalischen Leiters Walter Kobéra und der Regie von Alexander Medem über die Bühne. mica Clubmitglieder erhalten auf die Karten der Uraufführung wie auch auf die der drei weiteren Termine bis 25. April eine Ermäßigung von 20 Prozent.
Der Gerhard Schedl Musiktheaterpreis zeigt sich mit seiner internationalen Ausschreibung als engagierte Initiative der Neuen Oper Wien, denn mit ihm geht nicht nur die Uraufführung des Gewinners einher, sondern auch der Druck des Werkes beim Verlag Doblinger. Damit erhöht sich die Chance, dass das Werk neben seiner ersten garantierten Produktion auch noch weitere Aufführungsmöglichkeiten lukriert – eine Seltenheit in der Realität der Neuen Musik. Wertschätzung dessen kommt auch von anderer Seite, denn die PNB Paribas Stiftung, die diesen Preis gestiftet hat, wurde dafür eine Würdigung von Maecenas. Doch ist dem Preis mit seiner ersten Ausgabe vorerst einmal auch gleich wieder sein Ende beschieden, denn eine weitere Ausgabe lässt sich aufgrund fehlender Sponsoren derweil nicht finanzieren.
Doch eine erfreuliche Neuerung geht mit diesem Projekt einher, denn auch ein Vermittlungsprojekt hat die Neue Oper Wien dafür ins Leben gerufen. Bei drei Workshops werden SchülerInnen des BORG Mistelbach mit den Berufsfeldern einer solchen Produktion vertraut gemacht und gestalten ein eigenes Stück zur Thematik der Uraufführung, das von den SchülerInnen zur Aufführung gebracht wird. Ein weiterer Aspekt der Vermittlungsaktivität liegt im Besuch der Generalprobe von Woyzeck 2.0. Passendes Angebot also für Jung und Alt. (dw)