Die Neue Oper Wien gibt es seit 1990, sie hat sich auf modernes Musiktheater spezialisiert. Seit 1994 stehen ausschließlich Werke des 20. und 21. Jahrhunderts – in zumeist respektablen Umsetzungen – auf dem Spielplan. 2008 werden Werke von Detlev Glanert, Dieter Kaufmann und Elliott Carter sowie eine neue Oper von Isidora Zebeljan gespielt, letztere in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen. Die Spielorte: Museumsquartier und Remise in Wien, Bregenzer Festspiele und Belgrad.
Schwerpunkt: Komische Oper“Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung”, ein komisches modernes Musiktheater nach der Vorlage von Christian Dietrich Grabbe, das seit seiner Uraufführung im Jahr 1999 bereits rund neun Mal erfolgreich produziert wurde, wird die Saison eröffnen. Detlev Glanert ist der Komponist, der Librettist der Oper, Jörg W. Gronius ist in Wien von zahlreichen Produktionen im Echoraum (gemeinsam mit Bernd Rauschenbach) durchaus kein Unbekannter. Die Neue Oper Wien bringt die österreichische Erstaufführung heraus, Premiere ist im Februar. Inszenieren wird Nicola Raab und das amadeus-Ensemble dirigiert natürlich kein Anderer als der Prinzipal Walter Kobéra.
Der Tod als Geschäft, eine Leiche, die dringend verschwinden muss, und ein Mord aus eifersüchtiger Rache: Die zweite Produktion, wiederum inszeniert von Nicola Raab und unter der musikalischen Leitung Kobéras, ist eine makrabe Komödie, die in einem Bestattungsunternehmen spielt. “Eine Marathon-Familie” stammt von der jungen serbischen Komponistin Isidora Zebeljan. Die Koproduktion zwischen den Bregenzer Festspielen und der Neuen Oper Wien hat am 20. August in Bregenz Premiere und ist dann im Oktober in Belgrad und Wien zu sehen.
Doppelabend im Herbst
Dieter Kaufmanns “FUGE-UNFUG-E” und Elliott Carters “what next?” thematisieren an einem gemeinsamen Abend Identitätssuche und Isolation des Menschen. Die Oper Elliott Carters (er wird 2008 seinen 100. Geburtstag feiern) dreht sich um sechs Personen, die nach einem Unfall einen Schockzustand erleben und nur mühsam wieder zu sich selbst finden. Dieter Kaufmanns “FUGE – UNFUG – E” basiert auf Elfriede Jelineks Stück “er nicht als er” über den Dichter Robert Walser. Aus einem ursprünglich geplanten Posaunenkonzert wurden “zwölf Variationen über einen großen Einsamen” in Form einer Oper über diese “Liebeserklärung” Jelineks für den einsam gestorbenen Dichter, sagte Dieter Kaufmann bei der Pressekonferenz im Looshaus. Die Uraufführung von Kaufmanns Monodram und die österreichische Erstaufführung von Carters Oper ist im Herbst 2008 in der Regie von Johannes Erath in der Remise zu sehen, der im Sommer 2007 sein Debüt bei der Neuen Oper Wien mit der überaus erfolgreichen Inszenierung von Gerhard Schedls “Triptychon” gab. (hr).
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung
Komische Oper frei nach Grabbe
Musik von Detlev Glanert / Text von Jörg W. Gronius
Premiere 19. Februar 2008, 19.30 h
Weitere Vorstellungen 22., 23., 27., 28. Februar 2008, 19.30 h
Spielort Halle E im Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Musikalische Leitung Walter Kobéra
Inszenierung Nicola Raab
Besetzung: Bernhard Landauer, Alfred Werner, Magdalena Hoffmann, Martin Winkler, Andreas Jankowitsch u. a., amadeus ensmble
Eine Marathon-Familie
Oper in einem Akt und 14 Szenen
nach einem Stück von Dusan Kovacevic
Musik von Isidora Zebeljan /Text von Milica Zebeljan, Borislav Cicovacki und Isidora Zebeljan
Uraufführung 20. August 2008, 20.00 h
Weitere Vorstellungen 22. und 23. August 2008, 20.00 h
Werkstattbühne der Bregenzer Festspiele,
Wien-Premiere 22. Oktober 2008, 19.30 h
Weitere Vorstellungen 24., 25. Oktober 2008, 19.30 h
Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Gastspiel in Belgrad 14. und 15. Oktober 2008, 19.30 h
Jugoslawisches Schauspieltheater, Belgrad
Koproduktion mit den BREGENZER FESTSPIELEN // Kunst aus der Zeit
Musikalische Leitung Walter Kobéra
Inszenierung Nicola Raab
Besetzung: Hubert Dragaschnig, Walter Raffeiner, Martin Winkler, Marco Di Sapia, Jowita Sip, Karin Goltz, Andreas Jankowitsch; Belgrader Solisten
FUGE-UNFUG-E
Monodram nach Elfriede Jelineks Stück “er nicht als er (zu, mit Robert Walser)”, Musik von Dieter Kaufmann (UA)
what next?
Oper in einem Akt
Musik von Elliott Carter
Text von Paul Griffiths
Premiere 18. November 2008, 19.30 h
Weitere Vorstellungen 21., 22., 25., 27. November 2008, 19.30 h
Remise, Engerthstraße 160-178, 1020 Wien
Musikalische Leitung Walter Kobéra
Inszenierung Johannes Erath
Ausstattung Katrin Connan
Lichtdesign Norbert Chmel
Dramaturgie Alexandra Noël
Besetzung: N.N.; amadeus ensemble-wien