Nenad Vasilic im Grazer Stockwerk

Der vor elf Jahren aus dem südserbischen Nis nach Wien gekommene Bassist und Komponist Nenad Vasilic zählt inzwischen zu den umtriebigsten Musikern der heimischen Jazzszene. Am 28. März lädt er gemeinsam mit seinen beiden Mitstreitern Romed Hopfgartner und Wolfi Reiner das Publikum zu einer ausführlichen Leistungsschau seines bisherigen Schaffens in das Grazer Jazzlokal Stockwerk.

Seine letzte CD mit dem Titel “Honey & Blood” bietet eine Exkursion zu den musikalischen Traditionen des Balkans. Dabei bedient sich Nenad Vasilic des Jazz, welcher der an und für sich schon sehr lebhaften und facettenreichen Musik eine zusätzliche Dimension verleiht. Nicht wenige fühlen sich schnell dazu verleitet, Nenad Vasilics Schaffen mit dem Etikett “Balkan Jazz” zu versehen.

 

Selber kann der Künstler mit diesem Begriff aber eher wenig anfangen. Zu viele unterschiedliche Elemente finden Eingang in die Kompositionen des selbstbewussten Freigeistes. So meint er selbst, er kann seine Musik nur als seine eigene Musik bezeichnen. Diese sei gleichzeitig Jazz, Ethno, Klassik, Improvisation, Heavy Metal, Rock, Worldmusik und Trash. Ein recht wilder Mix also. Als Grundlage dienen teils uralte Lieder und Tänze aus dem Balkanraum, welche er mit modernen Spielformen kreuzt.

 

Die Musik des Bassisten besticht vor allem mit einer enormen Vielschichtigkeit. Mal traurig, dann himmelhochjauchzend, einen Mittelweg kennt der Musiker nicht. Ihm geht es darum, vermeintlich unvereinbare Gegensätze aufeinanderprallen zu lassen, diese spürbar zu machen. So verbinden sich problemlos Folklore und Jazz zu einer liedhaften Melodik, deren rhythmische Basis sich aus der “Wildheit” des Ostens herausbildet. (mt)

 

 

Nenad Vasilic
Stockwerkjazz