Vom 13. bis zum 16. Oktober 2016 geht in Salzburg wieder das MY SOUND OF MUSIC MUSIKFILM-FESTIVAL über die Bühne. Das 2013 gegründete und 2014 fortgesetzte spartenübergreifende Festival wartet auch heuer mit jeder Menge spannender Programmangebote auf. Wie es auf der Festival-Homepage heißt, versteht sich die Veranstaltung „als mehrspartiges Ereignis, das über die kulturelle Hintertür soziopolitische Themen auf den Tisch bringt und durch programmatische Vielfalt unterschiedliche Menschen, die vielleicht sonst nie miteinander zu tun hätten, zusammenbringen will“.
Auch dieses Mal wird der Schwerpunkt wieder auf Musikfilme gelegt. Denn egal ob „Protestsongs oder Propagandalieder, Nischenphänomene oder Massenhype, schräger Fankult oder angepasster Mainstream. Musikkultur ist immer auch ein Spiegel der Gesellschaft, in der sie passiert“, so die Initiatoren des Festivals auf der Homepage.
Ebenso breit gestreut sind auch die heurigen Themen. So gibt es unter dem Motto „Identiqueer – Transform Yourself!“ am 13. Oktober ab 17:00 Uhr einen Eröffnungsumzug mit der legendären Wiener Dragqueen-Truppe CLUB H.Ø.D, gefolgt von der Eröffnungsshow „Oh, my H.Ø.D.“ mit der einzigen Female Dragqueen Denise Kottlett im Das Kino. In deren Rahmen gezeigt wird der Film „Desire Will Set You Free“ (Yony Leyser, 2015), ein Streifzug durch das queere Nachtleben von Berlin, u. a. mit Auftritten von Nina Hagen, Peaches, Rosa von Praunheim, Blixa Bargeld und Rummelsnuff. Als „Latenight Movie“ wird es dann mit „In Search Of The Ultrasex“ (Nicolas Charlet, Bruno Lavaine, 2015) eine „wahnwitzige Montage hunderter alter Pornos aus den 70er und 80er Jahren“ (http://www.mysoundofmusic.at/filme/) geben.
„Grenzerfahrungen – Transport Yourself!“
Des Weiteren gibt es unter dem Motto „Grenzerfahrungen – Transport Yourself!“ eine Reihe zum aktuellen Thema Migration. Inhaltlich reicht diese von der Fotoausstellung „Leben auf der Flucht (13.–16. Oktober im Foyer von Das Kino) über Vorträge – unter anderem von Mirco Keilberth (Der Spiegel, taz) und Heidrum Friese (TU Chemnitz) – und ein „Reisepassquartett“ bis hin zu Filmen wie „Tunisia Clash“ (Hind Meddeb, 2016), „The Idol“ (Hany Abu-Assad, 2015) und das mit Spannung erwartete, in der Sprache der Tuareg verfasste Remake von Prince’ „Purple Rain“ des Regisseurs Chris Kirkley namens „Rain The Color Of Blue With A Little Red In It“ aus dem Jahr 2015 (alles am 14. Oktober im Das Kino).
„Boderless Beats“ nennt sich schließlich die Musikreihe des heurigen Festivals, die am 14. Oktober ab 20:00 Uhr in Kooperation mit der Veranstaltungsreihe Cirque De La Nuit im Jazzit Acts wie Restless Leg Syndrome („Austro-Arab Turntablism“), Yossiswing (Israel), Symbiz (Berlin, Korea) und „Electro-Swing & Global Beatz“ mit den DJs Harvey Miller & Jahvolo und Djen Telman präsentieren wird.
Damit aber nicht genug, denn am 15. Oktober steht zusätzlich ab 16:00 Uhr auf dem Platzl der Red Bull Brandwagen bereit für Livekonzerte von Fijuka, She And The Junkies und Those Goddamn Hippies (alles bei freiem Eintritt und bei Schlechtwetter im Das Kino).
Eigentlicher Höhepunkt dürfte jedoch die Verleihung des heuer erstmals ausgeschriebenen Musikvideopreises „MYward“ sein, die am 15. Oktober 2016 ab 19:30 Uhr im Das Kino stattfinden wird. Aus insgesamt 131 (!) Einreichungen wurden hierbei in einer Vorauswahl 16 Musikvideos ausgewählt, aus denen eine dreiköpfige Jury ihren Favoriten wählt. Zusätzlich werden 14 Videos außerhalb des Wettbewerbs gezeigt.
Abgerundet wird das MY Sound Of Music Musikfilm-Festival 2016 durch einen im Rahmen des Familientages stattfindenden Soundpainting-Workshop von und mit Anita Biebl (16. Oktober ab 12:00 bzw. 15:00 Uhr im Das Kino).
Didi Neidhart