Aus besonderem Anlass wird für 2014 in Kooperation von Allegro Vivo, der INÖK – Interessengemeinschaft Niederösterreichische KomponistInnen und der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich ein Kompositionswettbewerb ins Leben gerufen, der das Wirken und Schaffen der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (9. Juni 1843 – 21.Juni 1914), in den Mittelpunkt rückt. Sie widmete ihr Leben dem Friedensgedanken und warnte vehement vor Aufrüstung und der Gefahr eines umfassenden Vernichtungskrieges. Zentrale Stätte ihres Lebens und Wirkens war Schlossn Harmannsdorf in Niederösterreich, wenige Kilometer vom geplanten Aufführungsort in Stift Altenburg entfernt.
2014, hundert Jahre nach Ihrem Tod und hundert Jahre nach Beginn des 1.Weltkrieges hält die Gegenwart Kriegsszenarien für uns bereit, auf die jede einzelne Silbe ihrer Worte passt. Ihre Texte sind nicht nur Erinnerung, sondern prekäre Mahnung, die betroffen machen und damit ihre Aktualität verdeutlichen soll.
Die einzureichenden Kompositionen sollen sich mit der nach wie vor erschreckend aktuellen Dramatik dieser Zitate auseinandersetzen und diese musikalisch verarbeiten. Dabei sollen die Texte, wennm auch nicht, unbedingt in direkter sprachlicher Zitation, so doch in der inhaltlichen Reflexion, aufgegriffen werden.
Der/Die Preisträger/in erhält eine Kompositionsförderung des Landes Niederösterreich in der Höhe von € 4.000,-. Die prämierte Komposition wird im Rahmen der Eröffnungskonzerte des Festivals Allegro Vivo 2014 zur Aufführung gebracht und von Ö1, ORF aufgezeichnet und ausgestrahlt werden: 1. August 2014 Gmünd (Auftakt), 2. August 2014 Altenburg (Praeludium), 3. August 2014 Altenburg (Eröffnungskonzert)
Ausschreibungsdetails:
Gesucht werden Kompositionen für folgende Besetzung: Bariton, Orchester (maximale Besetzungsgröße 8/6/5/4/2), 2 Oboen und 2 Hörner
Folgende Zitate von Bertha von Suttner sollen als Ausgangspunkt der Vertonung dienen:
Die Waffen nieder!
Wer die Opfer nichtschreien hören, nicht zucken sehen kann, dem es aber,sobald er außer Seh und Hörweite ist,gleichgültig ist, dass es schreit und zuckt – der hat wohl Nerven, aber Herz hat er nicht.
Rache und immer wieder Rache! Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut, das soll immer wieder mit Blut ausgewaschen werden.
Ach, das ist das Schöne an der Jugend, dass sie mit ebensoviel Hoffnungen operiert wie das Alter mit Erinnerungen.
Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen – nein: unserer Enkelkinder!
Die Dauer der Komposition soll 10 – 12 Minuten betragen.
Teilnahmeberechtigt sind Komponistinnen und Komponisten mit Hauptwohnsitz in Österreich, die am 21. März 2014 das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die prämierte Komposition darf vor diesen Konzerten nicht publiziert oder aufgeführt werden.
Die Wettbewerbsorganisation ersucht um Übermittlung der Komposition in Form einer PDF-Datei (Partitur) und einer Audiodatei (Hörprobe im mp3-Format). Weiters ist das Anmeldeformular auszufüllen (Download unter www.inoek.at) und per E-Mail an erhart@inoek.at zu senden. Zusätzlich ist die Zusendung einer Partiturkopie in Papierform per Post notwendig. Sollte eine Sendung per E-Mail nicht möglich sein wird auch eine ausschließliche Einreichung per Post akzeptiert (6 Partiturkopien und nach Möglichkeit eine CD). Das Stimmenmaterial der prämierten Komposition muss bis 16. Mai 2014 dem Veranstalter vorliegen.
Die elektronischen Einreichungen (Partitur, Anmeldeformular, mp3-Hörbeispiel) müssen bis zum 21. März 2014 einlangen und an folgende E-Mail-Adresse gesendet werden: erhart@inoek.at
Die Posteinreichungen sind an folgende Adresse zu richten (hier gilt der Poststempel des genannten Datums):
INÖK – Interessengemeinschaft Niederösterreichische KomponistInnen
Kennwort: Kompositionswettbewerb
Baumannstraße 8–10
1030 Wien
Auf der Komposition darf der Name des Komponisten/der Komponistin nicht aufscheinen. Beizulegen ist ein verschlossenes Kuvert bzw. eine Datei mit dem ausgefüllten Anmeldeformular. Mit der Unterschrift akzeptiert der Bewerber/die Bewerberin die Wettbewerbsbedingungen. Die Organisation des Wettbewerbes garantiert die Wahrung der Anonymität bei der Auswahl.
Jury:
Prof. Bijan Khadem-Missagh
Mag. Richard Graf
MMMag. Dr. Sonja Huber
Univ.-Prof. Dr. Manfred Wagner
Prof. Wolfgang Holzmair
Organisation: Mag. Ursula Erhart-Schwertmann