In der Serie „Musikleben mit Kindern“ geht mica – music austria der Frage nach, wie es professionellen Musiker*innen geht, wenn sie Kinder haben. Michael “Mile” Lechner (SHARKTANK) gibt uns im elften Teil der Serie Einblick in seinen Berufsalltag mit Kind: In welchen Phasen wird die Familie erweitert, um bei der Kinderbetreuung mit zu helfen? Wie werden Zeiten für die Familie geblockt und wird sein kleiner Sohn ihn künftig auch auf Festivals begleiten?
Was hat sich für dich verändert, seitdem du Vater geworden bist?
Michael Lechner: Mein Leben wurde auf eine Art bereichert, die ich so noch nicht kannte. Plötzlich war ein neuer, kleiner Mensch in meinem Leben der mir sehr viel Freude schenkt. Zusätzlich kam aber auch große Verantwortung auf mich zu. Ich bin definitiv als Mensch gereift und habe gelernt kleinere Momente mehr zu schätzen als früher.
„Ich bin definitiv als Mensch gereift und habe gelernt kleinere Momente mehr zu schätzen als früher.“
Werden Mütter in der Musikszene anders behandelt als Väter?
Michael Lechner: Das kann ich nicht wirklich beantworten. Bei mir als Vater merke ich zumindest keinen Unterschied zu vorher. Es ist jedoch in meinem direkten Umfeld bekannt, dass ich bestimmte Zeiten für meine Familie geblockt habe zu denen ich beruflich nicht verfügbar bin.
Auf Tour mit (kleinen) Kindern? Abends im Konzert und Kinderbetreuung? Welche Netzwerke nützen Musiker*innen?
Michael Lechner: Ich koordiniere mich so gut wie möglich mit meiner Familie und meiner Partnerin. Unter der Woche hilft die Tagesmutter beziehungsweise bald der Kindergarten. Wenn ich mit Band auf Tour bin, bleibt meine Partnerin meist mit unserem Sohn in Wien. Für solche Phasen fliegt auch meine Schwiegermutter aus Litauen zu uns und wir erweitern unsere kleine Familie, ansonsten helfen auch meine Eltern. Die meiste Zeit des Jahres bin ich aber mit meiner Familie und wir führen ein recht alltägliches Leben.
„Ich finde es immer schön, wenn es Areas für Kinder bei Veranstaltungen und Festivals gibt.“
Was würdest du dir von Veranstalter*innen wünschen und wo muss man dringend etwas verändern?
Michael Lechner: Ich finde es immer schön, wenn es Areas für Kinder bei Veranstaltungen und Festivals gibt. Dadurch, dass mein Kind noch 2,5 Jahre alt ist, sind wir noch nicht gemeinsam zu einem Festival angereist. In Zukunft ist es aber geplant und dann werde ich mehr berichten können.
Braucht es allgemein mehr Sensibilität in der Szene? Was fehlt? Wird auf Special Needs eingegangen?
Michael Lechner: Bisher habe ich noch keine Nachteile erlebt. Tatsächlich bin ich erst seit kurzem einigermaßen ernsthaft Musiker und wurde kurz davor Vater. Ich kenne es also nur mit Kind und kann kaum einen Vergleich ziehen.
„Ich gehe ganz offen damit um. Ist ja nichts dabei Papa und Musiker zu sein.“
Die Zeiten haben sich geändert, Social Media bedient das Privatleben als auch das professionelle Umfeld. Wie gehst du damit in Hinblick auf deine Doppelrolle als Papa und Musiker*in um?
Michael Lechner: Ich gehe ganz offen damit um. Ist ja nichts dabei Papa und Musiker zu sein. Beides gehört zu meinem Leben. Ich bin gerne Vater und verbringe Zeit mit meiner Familie. Für mich ist es das normalste auf der Welt.
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