Musik der Völker im Brucknerhaus

Ganz im Zeichen es Drei-Viertel Takts in all seinen Facetten steht der Konzertabend am 12. März im Linzer Brucknerhaus. Unter dem Titel “Musik der Völker” sind mit dem Wiener Walther Soyka und dem Italiener Riccardo Tesi zwei Akkordeonisten auf der Bühne zu sehen bzw. zu hören, die sich mit ihrer Musik, ganz den traditionellen Klängen ihrer Heimat verschrieben haben.

Der 1965 in Wien geborene Walther Soyka hat sich längst als fixer und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil in der heutigen Wienerliedszene etabliert und gilt als einer der Erneuerer dieser. Seit über zwanzig Jahren bespielt er heimische und internationale Bühnen mit seiner chromatischen Wiener Knopfharmonika. Bekannt geworden ist der Akkordeonist durch seine unzähligen Konzerte mit den Extremschrammeln, aber auch mit Gastspielen bei diversen befreundeten Ensembles. 2003 wagte der Musiker schließlich den Schritt in die künstlerische Unabhängigkeit. Eine Entscheidung, die er nicht bereuen sollte. Sein erstes Solo-Programm “Das Wiener Alphabet” spiegelte die Vorliebe des Musikers für die Klänge des Wienerlieds. Gemeinsam mit seinem Trio widmet sich der Akkordeonist dem überaus breiten Spektrum alter Wiener Tänze. Das musikalische Repertoire beinhaltet die frühen Formen des Walzers genauso wie aktuelle Strömungen und Interpretationen. Dem Wiener gelingt es vor allem in seinen eigenen Kompositionen, die individuelle Virtuosität mit musikalischer Raffinesse zu vereinigen. Walther Soyka gelingt es mit seiner modernen Herangehensweise verschollen geglaubter Musiktraditionen immer wieder, das Publikum zu überraschen. Unterstützt wird Walther Soyka an diesem Abend von Clemens Fabry an der Geige und Peter Havlicek an der Kontragitarre.

Ähnlich vielseitig geht auch Riccardo Tesi gemeinsam mit seinem Ensemble Banditaliana an die Sache heran. Der italienische Akkordeonist zählt in seiner Heimat bereits seit mehreren Jahren zu den führenden Köpfen der Folk- und Weltmusikszene. Wie auch Soyka beschäftigt sich Tesi vorwiegend mit der Neuinterpretation alten Liedgutes. In seinen facettenreichen Kompositionen vermengt der Italiener diese traditionelle Vielfalt mit einer Prise Jazz und lässt dadurch überaus tanzbare und mitreißende Musik entstehen. Gemeinsam mit seinen musikalischen Mitstreitern Maurizio Geri an der Gitarre, dem Saxophonisten Claudio Carboni und dem Percussionisten Ettore Bonafè unternimmt der Ausnahmemusiker den Versuch, mediterranes Flair auch im Konzertsaal des Brucknerhauses zu verbreiten. Bei so geballter Qualität darf sich das Publikum mit Sicherheit einem äußerst unterhaltsamen Abend entgegensehen.(mt)

 

Foto Walther Soyka Trio: Clemens Fabry