MUSIK AKTUELL – NEUE MUSIK IN NÖ 2021: PERSPEKTIVEN │WECHSEL

MUSIK AKTUELL – NEUE MUSIK IN NÖ ist eine Förderschiene des Landes Niederösterreich um die Musik unserer Zeit noch besser regional zu platzieren. Der Verein MUSIKFABRIK NÖ setzt diese Initiative um und lädt dazu ein, sich an MUSIK AKTUELL – NEUE MUSIK IN NÖ 2021 zu beteiligen. Dazu bittet die MUSIKFABRIK NÖ Sie um eine Projekteinreichung (Konzert, Vermittlungsprojekt, Workshop…) zu folgendem Thema: „PERSPEKTIVEN│WECHSEL“. „artist in residence“ 2021 ist die Musikerin und Intendantin Julia Lacherstorfer.

Die Einreichung senden Sie bitte bis spätestens 1. Mai 2020 an die Musikfabrik NÖ – und zwar ausschließlich über DIESES online-Formular:

Julia Lacherstorfer wird aus den Einreichungen eine Auswahl treffen. Diese wird dem künstlerischen Beirat von musik aktuell vorgelegt.

Dann werden die ausgewählten Projekte Veranstaltern in Niederösterreich angeboten. Diese haben bis Anfang November 2020 Zeit, ihr Interesse zu bekunden.

So kann bis zum Jahreswechsel das Programm musik aktuell 2021 fertig sein und starten.

Als Koproduzent unterstützt die Musikfabrik Veranstalter aus Mitteln des NÖ Kulturbudgets durch:

  • Herstellung und Versand eines Jahresprogrammes
  • Newsletter
  • Webauftritt-Pressearbeit
  • AKM-Sonderkonditionen
  • Veranstalter
  • Haftpflichtversicherung
  • Mitfinanzierung der Künstlerhonorare bis maximal 50% (inkl. Ust.!)

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PERSPEKTIVEN | Wechsel

Wir leben in einer Zeit voller Widersprüche, Umwälzungen und Herausforderungen. Wo wir auch hinschauen sehen wir: So wie bisher kann es nicht weitergehen! Unsere Erde ist vom Klimawandel bedroht, zwischen Männern und Frauen herrscht immer noch keine echte Gleichberechtigung im Berufsalltag und in der Musik reicht es schon lange nicht mehr, hundertfach gehörtes einfach nur wiederzukäuen.

Was wir brauchen, ist ein Perspektivenwechsel!
Wir brauchen ihn, um als Menschheit fortbestehen zu können, wir brauchen ihn, um uns als Gesellschaft weiterzuentwickeln und wir brauchen ihn, um unsere Kreativität als fixen Bestandteil unseres beruflichen Alltages zu begreifen. Musik ist eine universelle Sprache und eine der wichtigsten Errungenschaften menschlicher Kultur. Sie inspiriert uns und setzt unsere kreativen Kräfte frei!

Und genau dazu möchte ich Euch einladen!

Lassen wir unsere kreativen Köpfe rauchen, und wechseln wir die Perspektiven, um zu neuen Sichtweisen und Hörerlebnissen zu kommen! Ein solcher Wechsel des eigenen Blickwinkels ermöglicht uns, Dinge mit anderen Augen zu sehen, mit frischen Ohren zu hören und den eigenen Wahrnehmungsradius so zu erweitern, dass sich ein offeneres Bild zeigt, woraus unsere Ideen neu fließen können.

Wer sagt eigentlich, dass ein Publikum immer auf Stühlen sitzen muss, um Musik zu rezipieren, wäre es nicht vielleicht einmal einen Versuch wert, ein Liegekonzert zu gestalten? Wie klingt eigentlich mein Instrument, wenn ich es einmal umstimme? Und wer sagt eigentlich, dass ein Konzert stets mit Applaus beginnen und enden, und in einem dafür vorgesehenen Saal stattfinden muss? Was macht eigentlich (m)ein Publikum glücklich, was fühlen die Veranstalter*innen, und was will ich als Künstler*in vermitteln?

Versuchen wir, unser eigenes Tun immer wieder neu zu erschaffen, ausgetretene Pfade zu verlassen, und Konzertformate mit neuen Augen zu betrachten!

Ich freue mich auf Eure Perspektiven!

Julia Lacherstorfer

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Julia Lacherstorfer

Julia Lacherstorfer (c) Julia Geiter

Schon seit Kindheitsbeinen an flechten sich in Julia Lacherstorfers Leben vielfältige Musikerfahrungen in die Selbstverständlichkeit des Alltäglichen. Im Haus der Lacherstorfers im oberösterreichischen Traunviertel werden seltsam anmutende Klänge, wie das Schnarren der Drehleier des Vaters, das Klackern des Spinnrades der Mutter oder das aus dem Obergeschoss dringende Akkordeonspiel des Großvaters schnell zu vertrauten Klängen und Geräuschen, die Julias Kinderohren prägen. Beide Elternteile sind volksmusikantisch aktiv, weshalb sowohl der Tanzboden, als auch die Bühne zu vertrautem Terrain zählen.

Aber nicht nur die heimischen Traditionen sind in den Alltag der Familie verwoben – auch der Austausch mit anderen Musikgruppen wird über Landesgrenzen hinweg gepflegt. In der schier unerschöpflichen Plattensammlung des Vaters offenbart sich der kleinen Julia ein musikalisch reichhaltiger und vielfältiger Kosmos, den sie sich nach und nach zu eigen macht. Auf den jährlich stattfindenden Musikant*innenwochen entpuppt sich schließlich die Geige als bevorzugtes Instrument und Ventil ihres kreativen Ausdrucks.

Bis heute schöpft Julia Lacherstorfer Kraft und Inspiration aus den musikalischen Erfahrungen ihrer Kindheit und der volksmusikalischen Tradition ihrer Heimatregion, ohne dabei den Sinn für Gegenwärtiges zu verlieren. Die Unmittelbarkeit und das freie Spiel des Musikant*innentums findet sie später in der improvisierten Musik eher wieder, als in der klassischen, sogenannten E-Musik. Nach einem Schulmusik-Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, setzt die in jungen Jahren schon bühnenerfahrene Musikerin deshalb ihren Ausbildungsweg donauaufwärts an der Anton Bruckner Universität in Linz im Fach Jazz und improvisierter Musik fort.

Mit der Gründung des Ensembles „Alma“ und dem Duo „Ramsch und Rosen“ 2011 erfüllt sich Lacherstorfer einen langjährigen Wunsch, nämlich, sich an der Seite jener Partner*innen künstlerisch zu professionalisieren, denen sie sich musikalisch und menschlich am nächsten fühlt. Mit ihnen gemeinsam widmet sie sich der Verwertung traditioneller Aspekte in der österreichischen und europäischen Volksmusik und achtet dabei stets auf die Transportierbarkeit in die heutige Zeit.

Als Komponistin lotet Lacherstorfer die Grenzen zwischen Vertrautem und Unerwartbarem aus, zwischen der Eingängigkeit traditioneller Melodien und der Unberechenbarkeit, die improvisierter Musik innewohnt. Als Performerin legt sie besonderen Stellenwert auf den Bezug zum Publikum. Mit ihren mittlerweile mehrfach preisgekrönten Ensembles Alma und Ramsch und Rosen hat die 33-jährige Musikerin bereits die etabliertesten Konzertbühnen und Festivals Österreichs (Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Brucknerhaus, Porgy & Bess …) bespielt und konzertiert längst international. (Dänemark, Schweden, Irland, Spanien, Armenien, Peru, Mexiko, USA, uvm …)

Nicht zuletzt durch ihre langjährige Tätigkeit als Workshopreferentin im Bereich Volksmusik, Jodeln und Improvisation und durch die Übernahme der Intendanz des Festivals wellenklænge in Lunz am See seit 2018, nimmt Julia Lacherstorfer nun auch Einfluss auf Gegenwart und Zukunft, indem sie Musiker*innen und Künstler*innen eine Plattform bietet.

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Links:
Musikfabrik NÖ
Julia Lacherstorfer