Music Unlimited 24

Die bereits 24. Auflage erlebt das Music Unlimited Festival in Wels 2010. Und wie schon in den vergangenen Jahren präsentieren die Veranstalter dem Publikum auch diesmal, vom 5. bis zum 7. November, ein Programm, das an Vielfalt und innovativen Ansätzen nur schwer zu überbieten ist. An der Schnittstelle zwischen Neuer Musik, Jazz, Avantgarde, Rock und Improvisation sind die anwesenden KünstlerInnen dazu angehalten, Grenzen zu überschreiten und das Experiment zu wagen, um auf diesem Wege neue Formen des Musikmachens entstehen zu lassen. Spielorte sind der  Schlachthof sowie das Sound Theatre, der Pavillon und der Medienkulturhaus am Nachmittag.

Es gibt sie doch noch. Die Musikfestivals, in deren Rahmen neue Wege aufgezeigt werden sollen, deren Programme abseits des so genannten Mainstreams den BesucherInnen innovative Ansätze vermitteln sollen und bei denen Grenzziehungen zwischen den unterschiedlichen Spielformen und Gattungen keinen Platz finden. Es ist schlicht das Experiment, welches im Vordergrund steht sowie das Spiel mit neuen Möglichkeiten und Ausdrucksformen, das von den anwesenden KünstlerInnen zelebriert werden soll. Dass an neuen Interpretationen des Begriffs Musik durchaus großes Interesse vorherrscht, belegen auch die hohen Besucherzahlen der vergangenen Jahre.

Eine enorme Vielfalt zeichnet auch das diesjährige Programm aus. Ein Blick auf die „Gästeliste” reicht aus, um zu erkennen, dass das Music Unlimited Festival seinem Ruf, eines der bedeutendsten innerhalb der europäischen Avantgarde zu sein, auch diesmal gerecht wird. Die insgesamt 17 Konzerte, eine Fotoausstellung, eine Bühneninstallation und eine allabendliche DJ-Line umfassende Veranstaltung deckt nahezu alle aktuellen Strömungen experimenteller Musik ab.

Die Bandbreite der Sounds reicht von einer solistischen Celloperformance, dargebracht von  Marika Hughes, bis hin zu einem orchestralen Klanggewitter des unter der Leitung von Mario Anthony Staiano jr. spielenden Ensembles moekestra!, von schräger Stimm- und Kehlkopfakrobatik eines Helge Hintereggers mit seiner Formation Flugfeld bis zu einer vollkommen neuen Interpretation des Begriffs „A Capella“ durch das New Yorker Mycale Vocal Quartet.  Ebenfalls eine Kostprobe ihres außergewöhnlichen Musikverständnisses geben das österreichische Experimentaltrio Radian sowie Wolfgang Mitterer, seines Zeichens einer der führenden Persönlichkeiten der heimischen Jazz/Improvisations-Szene.

Alles in Allem besticht die 24. Ausgabe des Unlimited Festivals einmal mehr mit einem überaus weiten musikalischen Angebot, das zum einem vollkommen frei von jeglichem Scheuklappendenken ist, und zum anderen allen Anforderungen qualitativ hochwertiger Unterhaltung gerecht wird. (mt)

http://www.musicunlimited.at