Musikalische Grenzgänge stehen am 28. Februar bei dem im Rahmen des Akkordeonfestivals stattfindenden Konzert in der Wiener Sargfabrik auf dem Programm. So entführt das deutsche Ensemble Musette Brachiale die ZuhörerInnen in die weite Welt des Dreiviertel-Takt, während sich anschließend das Duo Jure Tori und Ewald Oberleitner an einer Kreuzung von Folk und Jazz versucht.
Ganz dem Dreiviertel-Takt hat sich das deutsche Ensemble Musette Brachiale mit seiner Musik verschrieben. Dabei widmen sich der Akkordeonist Volker Schindel und Klarinettist Jan Hermerschmidt aber keineswegs nur dem Walzer in all seinen Formen oder der italienischen Tarantella, sondern auch der populären französischen Musette. Das Publikum wird überrascht sein, wie gut es die beiden Musiker gelingt, die Klangwelten ihrer beiden Instrumente zu vereinen. Das Duo begnügt sich aber nicht nur mit dem bloßen Nachspielen dieser schönen Musik, sondern gibt der Kreativität viel Raum. Ausgewählte Stücke werden mit eigenwilligem, anspruchsvoll-unterhaltsamen Zugriff präsentiert. Mit anarchischer Spielfreude erforschen Musette Brachiale die klanglichen und interpretatorischen Möglichkeiten der Stücke und tragen sie bis an ihre Grenzen.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch das Slowenisch-Österreichische Duo Jure Tori und Ewald Oberleitner. Der slowenische Ausnahme-Akkordeonist und die Grazer Jazz-Legende haben sich zusammengetan, um den Versuch zu unternehmen, ihre unterschiedlichen musikalischen Stamm-Biotope zu vereinigen. So wachsen die Folk-Kompositionen von Tori mit dem virtuosen Bass-Spiel von Oberleitner zu einem beeindruckenden und vor allem vielseitigen musikalischen Ganzen zusammen. Akkordeon und Kontrabass setzen das Publikum dabei auf höchst intime Weise harten Zeiten aus – Stille, Kummer, aber auch Verspieltheit, Naivität und einem Durcheinander. Bei dem einen oder anderen Stück gesellt sich die wunderbare Stimme von Bogdana Hermann hinzu. Sie zählt zu den herausragenden Sängerinnen Sloweniens.
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