MoZuluArt waren noch nie eine Formation, die sich in irgendeiner Art und Weise um traditionelle stilistischen Begrifflichkeiten und Grenzziehungen gekümmert hat. Von Anfang an sich musikalisch quasi alles erlaubend, haben sich der der Pianist Roland Guggenbichler und sein aus den drei Sängern Vusa Mkhaya, Ramadu und Blessings Nqo bestehendes Ensemble mit der Zeit ihre ganz eigene unverkennbare Klangsprache entwickelt, eine, in der das vermeintlich Unterschiedlichste in schönster Form kunstvoll zusammengeführt wird. Im Universum von MoZuluArt trifft die lebendige und farbenfrohe afrikanische a-capella-Musik auf die Klänge der europäischen Klassik. Dem nicht genug finden oftmals auch Elemente aus dem Jazz, Folk und anderer Weltmusiken Eingang in das musikalische Geschehen. Der bislang wohl ambitionierteste Versuch des Vierers alle musikalischen Grenzen zu sprengen, fand im August 2013 im Rahmen eines Live-Konzerts im Wiener Stadtsaal statt, als MoZuluArt gemeinsam mit dem 19-köpfigen Ambassade Orchester Werke von unter anderem Mozart, Haydn und Bach einer Neubearbeitung unterzogen haben. Die Idee auch danach weiterverfolgend, wurde diese schließlich auch das Hauptthema der neuen CD „Township Serenade“.
Nun wirklich konventionell und gewöhnlich kann man den musikalischen Cross-Over-Ansatz, welchen der österreichische Jazzpianist Pianist Roland Guggenbichler und die drei aus Zimbabwe stammenden Sänger Ramadu, Vusa Mkhaya Ndlovu und Blessings Nqo Nkomo verfolgen, nicht wirklich bezeichnen. Wer kommt schon auf die Idee, die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart oder Joseph Haydns mit traditionellen Zulu-Klängen zu kreuzen? Vermutlich nicht allzu viele. Aber genau dieser Aspekt ist es, der das gesamte Schaffen dieser vier Freigeister unter einem besonderen Lichte erstrahlen und die Musikliebhaber unterschiedlichster Genres und Gattungen gleichermaßen hinhören lässt. In der Musik von MoZuluArt kann alles passieren, was auch ohne Frage der Fall ist. Nur tut es das immer mit bedacht und Respekt vor dem ursprünglichen Klang.
Es geht Roland Guggenbichler und seinen Mitstreitern nicht darum, die afrikanische Musik einfach stur ins Klassische zu übersetzen, genau so wenig haben sie im Sinn, den „Klassikern“ der Klassik ihre Originalität zu nehmen. Dieser Art ist auch die Zusammenarbeit mit dem Ambassade Orchester, das ähnliche Vorstellungen davon hat, wie man diese beiden musikalischen Welten, Traditionen und Epochen verbindet, zu verstehen. Was sie gemeinsam entstehen haben lassen, ist ein musikalisches Hörerlebnis, in dem die verschiedenen Facetten wirklich zusammenwachsen, zu etwas sehr lebendigem, pulsierendem und gediegen elegantem. (mt)
Termine:
26.04. Kunsthaus Horn, Horn
16.05. Gwandhaus, Salzburg
13.06. „Einigschaut“ Open Air, Gedersdorf
Foto MoZuluArt © Lukas Beck