Bei einem Konzert ruhig in den Stühlen sitzen und der Musik bedächtig lauschen, das spielt es bei dieser Band definitiv nicht. Wer Mother`s Cake bereits einmal live miterleben durfte, kann eines mit Sicherheit bezeugen: Da geht im wahrsten Sinne des Wortes die Post ab. Das Tiroler Trio Yves Krismer (Gitarre, Gesang), Benedikt Trenkwalder (Bass) und Jan Haußels (Schlagzeug), das sich musikalisch dem großformatigen Prog-Rock der songtechnisch anspruchsvolleren Sorte verschrieben hat, legt auf der Bühne von der ersten Sekunde an ein Tempo vor, das wirklich in hohem Maße ansteckend wirkt und die Schweißperlen auf die Stirn treibt. „Off The Beaten Track“ (GAB Music), so der Titel des nun erscheinenden und von den Fans lange geforderten ersten Live-Albums der Band, fängt eben diese beeindruckenden Qualitäten des Dreiergespanns auch in sehr authentischer Form ein. Erscheinen wird das Album sowohl als digitaler Download u.a. auf iTunes, wie auch als kostenfreies Live-Video auf Youtube. Vorgestellt wird es im Rahmen der Präsentation ihres Videos am 17. Juli im Ragnerhof in Wien.
Fern jeder Trendanbiederung
In einer Zeit, in der nicht wenige Pop- und Rock-Bands nach dem nächsten Drei-Minuten-Hit schielen, sind es vor allem Gruppen wie Mother`s Cake, die ein musikalisch anspruchsvolleres Kontrastprogramm fahren. Yves Krismer, Benedikt Trenkwalder und Jan Haußels ziehen, wie auch ihr bärenstarkes 2012er Debüt „Creation`s Finest“ zeigt, fern jeder Trendanbiederung ihr ganz eigenes Ding durch, was nichts anderes bedeutet, als dass sie ihren vielschichtigen und mit Funkelementen garnierten Rock-Nummern auch alle Zeit lassen, die diese benötigen, sich wirklich vollends zu entfalten. Da kommt es auch schon vor, dass eine Nummer ihre acht Minuten dauert. Hinzukommt, dass die drei Jungs instrumental überdurchschnittlich beschlagen sind und diese Fähigkeiten auch dahingehend zu nutzen wissen, wirklich abwechslungsreiche und lässige Musik auf den Weg zu bringen.
Live eine Macht
Es sind genau eben diese Eigenschaften, die Mother`s Cake, die bei dem Konzert im Innsbrucker Kulturcafe Propolis von Heidi Erler (Gesang), Andreas Tentschert (Keyboard) und Charly Mair (Percussion) unterstützt worden sind, auf „Off The Beaten Track“ in wirklich eindrucksvoller Manier zum Ausdruck bringen. Man hört und spürt, dass die Bühne das eigentliche Zuhause dieser Truppe ist. Die Art, mit der die Tiroler ihre Nummern live mit Leben erfüllen und mit welcher Energie und welch unbändiger Spielfreude sie diese performen, nötigt einem schon ordentlichen Respekt ab.
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Zeitgleich mit dem Album erscheint auch ein über ein Crowd-Funding-Projekt von Fans mitfinanziertes Video mit einer Länge von knapp 50 Minuten. Ohne jede nachträgliche Audiobearbeitung und in einem Take aufgenommen, zeigt es die Band wie sie in ihrer musikalischen Genialität leibt und lebt.
Michael Ternai