Der Grant, der Rausch und der Tod vereinen viele WienerInnen und Burgschauspieler ROBERT REINAGEL singenderweise mit WALTER CZIPKE im Duo MONDSCHEINBRÜDER. Dieses gibt sich am 5. Juni 2015 im Zuge der jungen Reihe „Einedrahn“ im CAFÉ AM HEUMARKT die Ehre und sorgt für Unterhaltung vom Feinsten.
Sich mit ganzem Herzen dem Wienerlied widmend gründete Katharina Hohenberger, ihres Zeichens Tochter des Klavierhumoristen Manfred Hohenberger, Schauspielerin, Sängerin u. v. m., vor zwei Jahren „Einedrahn“ als Konzertreihe, damals im Café Schoppenhauer als Austragungsort, um eine Bühne für vielfältige, in Mundart gesungene Lieder von alt bis neu zu schaffen, im Sinne von Leopoldi bis zu Trio Lepschi. Nun breitet sich das Wiener Dialektmusikfieber auch erfolgreich Am Heumarkt im 3. Bezirk aus und gibt herzlich Gelegenheit, den berühmt-berüchtigten Wiener Schmäh von seiner lustvollsten Seite kennenzulernen: in Liedern von allen für alle.
Willkommen heißen einen dabei demnächst das wunderbare Packl Reinagel und Czipke alias Mondscheinbrüder. Das gleichnamige Duettstück von Johann Sioly war nicht nur Inspiration für den „Bandnamen“, sondern fehlt in keinem ihrer Programme. Czipke als versierter Knöpferlharmonikaspieler verleiht den geständnisvollen Texten über den Alltag der Menschen in der Bundeshauptstadt die passenden klanglichen Stimmungen und dementsprechend unwiderstehlichen Charme.
Schmelz statt Schmalz!
Diese akustisch abgehaltene Musik hat generell nicht nur den Reiz, dass sie unkompliziert auf die Bühne zu bringen ist und eine Nähe zum Publikum schafft wie kaum ein Mega-Event. Einen besonderen Vorteil hat sie außerdem, da man die Texte durch das optimale, oft unterschätzte (weil fälschlicherweise mit Wertungen verbundene) „Perle-Fassung“-Verhältnis von Gesang zu Instrumentenlautstärke auch versteht, und das ist besonders in der Dialektmusik maßgeblich. Gerade die spezielle Aussprache macht den textlichen Charakter mit aus und prägt den Stil. Besonders schön ist daher auch bei den Mondscheinbrüdern, dass man die Chance hat, jede „Wuchtl“ akustisch wahrzunehmen und sich von den tiefen Abgründen, in denen Wiener Herzgold geschürft wird, immer wieder überraschen und amüsieren zu lassen.
Rebläuse, rostige Lieben und frischer „Wind-obona“
Zu Havlicek, Steinberg, Cremser Selection, Stippich & Stippich, Trio Lepschi, Fiaker Fiasko u. a. als Bühnenacts gesellen sich am 5. Juni die gestandenen Nachtschwärmer namens Mondscheinbrüder als runder Abschluss der diesmaligen „Musikstaffel“. Auf die Fortsetzung dürfen sich – nach der ausgiebigen 2-Jahres-Geburtstagsfeier samt Wienerliedkaraoke, Wiener Wurlitzer etc. am 8. Mai – nicht nur die Initiatorin Katharina Hohenberger, die MitarbeiterInnen und die auftretenden KünstlerInnen freuen, sondern vor allem die LiebhaberInnen von gelungenen Veranstaltungen, die Qualität zu genießen wissen, denn die kann man dort finden.
Alexandra Leitner