Monadologie XVIII »Moving Architecture«

Monadologie XVIII basiert konzeptuell auf der proportionalen Umsetzung der Seitenansichtspläne des ACF (Austrian Cultural Forum) in New York City von Raimund Abraham. Die zeitliche Auflösung der Architektur führt die Bewegung als Parameter in das Konzept ein, zunächst gedacht als Bewegung des Klanges.

Aus der Kooperation von Bernhard Lang und Silke Grabinger resultiert eine enge Verschränkung von choreographierter Bewegung und Musik: Diese stehen zueinander nicht in hierarchischer Abfolge und Konsequenz, sondern greifen ineinander, funktionieren im Zusammenspiel. Die Performance wird sowohl im Detail der Gestik, in deren affektivem Ausdruck, als auch zwischen diesen kleinen Gesten und vermeintlich zufälligen Bewegungen konstruiert.

Langs Verwendung von Wiederholungsmustern, welche immanent Bewegung sind, Rhythmen erzeugen und Pulsationen vermitteln sowie deren Produktion durch die MusikerInnen führt zu einer unwillkürlichen, inneren Bewegungslogik. Diese wird durch Grabinger aufgegriffen und zu einer neuen Schicht der Moving Architecture erweitert, wobei die in der Komposition notierte Bewegung erst in der Live-Performance vollends sichtbar wird.

Die Kompositionen der Monadologie-Reihe beziehen sich größtenteils auf vorhandene Musikstücke – in diesem Fall steht Bob Dylans „Like a Rolling Stone“ im Zentrum und erscheint in Fragmenten immer wieder wie ein roter Faden. Es ist die Poesie der Heimatlosigkeit, der Emigration, die Dylans Text mit denen von Rose Ausländer verbindet, die als Emigrantin dem ACF in den Nachkriegsjahren nahestand.

Emigration steht so als durchgängiges Thema der Komposition der Geschlossenheit des architektonischen Raumes gegenüber, tritt durch den Begriff der Bewegung mit diesem in einen Diskurs ein, versucht ihn nach außen und innen zu öffnen:

Four walls, a ceiling and a floor
Is it a room ? Is it a cell?
If not for window and for door
It might seem a part of hell
(Rose Ausländer)

Termine:
Mittwoch, 18. November 2015, 20.30 Uhr, TQW / Halle G
Donnerstag, 19. November 2015, 22.00 Uhr, TQW / Halle G

#Musik #Bewegungslogik #pulsierendeStruktur #AußenInnen #LikeARollingStone #WienModern

KOMPOSITION: Bernhard Lang
CHOREOGRAFIE / INSZENIERUNG / BEWEGUNGSNOTATION: Silke Grabinger
DIRIGENT: Joseph Trafton
STIMME: Daisy Press
PERFORMER: Barbara Vuzem, Matej Kubus
ENSEMBLE: PHACE
LICHTDESIGN: Peter Thalhamer
KLANGREGIE: Alfred Reiter
PRODUKTION PHACE: Markus Bruckner
PRODUKTION SILK Cie: Olga Swietlicka
GESAMTLEITUNG: Reinhard Fuchs

Eine Produktion von PHACE, in Koproduktion mit Tanzquartier Wien und WIEN MODERN, in Zusammenarbeit mit SILK Cie., mit Unterstützung der Stadt WIEN.

Foto: Severin Koller

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