Da sind sie wieder – vier Freunde und ihre spannende künstlerische Reise durch die Hauptstadt des bittersüßen „Zwidasein-klingens“ von Erdberg bis Ottakring, ein „bissl“ Burgenland und überhaupt sind Grenzen (in der Musik) da wohl „eh“ zweifelhaft.
Wienerisch voilà: „Best of“ Ernst Molden & Willi Resetarits & Walther Soyka & Hannes Wirth. Man trenne die („Lem“s-) Künstler nicht mit Beistrichen, denn es geht nur miteinander statt nebenher, genauso wie man sich das klangliche Spiel der „Hawara“ vorstellen darf.
Das Erfolgspaket hat sich erneut geschnürt und ist wieder im Theater am Spittelberg anzutreffen und zwar am 3. Juli 2013 im Zuge der Sommerbühne im Zentrum von Wien, unweit des Westbahnhofes, quasi „ums Eck“ von der Mariahilferstraße und folglich bestens erreichbar von überall her.
Ernst Molden, seines Zeichens Schriftsteller, Singersongwriter u.v.m. aus Wien, besingt nicht nur in seinem letzten Album das Leben („Es Lem“), sondern tut dies generell gerne, scheints, ähnlich dem Gemüt amerikanischer Blues-Urgesteine, aber auf hiesige Weise. Alltagsgeschichten aus nicht nur den Wäldern Österreichs (Zawinulpark?) die einem in Wien eben „unterkommen“ können. So „foan“ die „Buben reiferen Alters“ ungebremst im Fluss der Musik per Mund(l)art durch die Genres von der Bühne zu den Gemütern des Publikums. Panta rhei auf österreischich eben.
Willi Resetarits (Ex-Ostbahn Kurti Ego bis 2000), der reizvolle Zweite im Bunde der ungereiht-seienden gleichwertigen „Wiener Musik“-Musketiere, lässt sich, Gott sei Dank, auch nicht lange bitten wenn selbige etwas zu sagen haben soll, Attitüde und Herz am richtigen Fleck inklusive. Den feinen Schliff bekommt das Ganze durch den Sound des Akkordeons von Walther Soyka und nicht weniger essentiell perfektioniert die groovige Vierheit Hannes Wirth an der Gitarre.
Man darf sich auf dieses „Best-of“ des hochkarätig besetzten Ensembles schon sehr freuen, von dem man später möglicherweise sagen wird, dass man es gehört/gesehen haben muss. Vier Könner, Umgangssprache mit Inbrunst und das an einem der, wie ich finde, gemütlichsten Indoor-Bühnen von Wien, was will man mehr von einem Sommerabend des Jahres 2013?
Alexandra Leitner
Foto: Reinhard Werner
Ernst Molden