Für den richtigen Party-Soundtrack sorgt zum Jahreswechsel, am 31. Dezember, die Wiener Formation Wipeout im Wiener Gürtellokal Rhiz. Einmal mehr gibt das sich um den Bühnenexzentriker Didi Bruckmayr scharrende Vierergespann dem Publikum eine akustische Kostprobe seiner ganz eigenen, irgendwo zwischen Pet Shop Boys und Industrial-Disco Vision angesiedelten Version von Popmusik. Wer die Truppe schon einmal live miterleben durfte, der weiß, dass an diesem Abend wohl kein Stein auf dem anderen bleiben wird.
Seit 1992 bringen Wipeout, damals noch als Trio unterwegs, nun schon sämtliche Bühnen und davor liegende Tanzböden zum beben. Didi Bruckmayr, Wolfgang „Fadi“ Dorninger, Dieter Kern und Alex Jöchtl wissen einfach, wie man eine Konzerthalle zum Kochen bringt. Wipeout ist das Projekt von vier ausgewiesenen musikalischen Freigeistern, die, ohne nach rechts und links zu blicken, schlicht und einfach konsequent ihr eigenes Ding durchziehen.
Eine Anbiederung an irgendwelche popularmusikalischen Strömungen war noch nie das Ding der heute vierköpfigen Band. Vielmehr bedienen Bruckmayr, Dorninger, Kern und Jöchtl aus dem reichen Fundus der Popgeschichte und spannen in ihren hochenergetischen Stücken einen weiten Bogen von Minimal Techno Elementen über melancholische Technobomben und feinfühligen melodischen Stücken aus Indierock-Zeiten, bis hin zu funky Pop-Tracks und aberwitzigen Noise-Eskapaden.
Schon mit ihrem 1993 erschienenen Debüt „Come Into My Biomechanical Loveboat” landete die Combo einen beachtlichen Erfolg. Innerhalb nur weniger Monate verkaufte sich das von der Fachpresse mit euphorischem Feedback bedachte Erstlingswerk mehr als tausend Mal. Ein Umstand, der sich auch in etlichen Jahrespolls, in denen oftmals der Name Wipeout in Verbindung mit Titeln wie “Best Austrian Band” oder “Best Austrian Debut of the Year” zu lesen war, niederschlug.
17 Jahre später hat sich eigentlich nicht allzu viel verändert. Ein paar neue Alben haben sich zum Oeuvre der Band hinzugefügt, der Bekanntheitsgrad ist durch regelmäßiges Touren in Österreich, Deutschland, Tschechien oder Italien und einigen, als Headliner bestrittenen, Festival-Auftritten noch gestiegen, die Intensität der Musik jedoch, ist nach wie vor kaum zu übertreffen.
Das trifft sowohl auf die Platten des Vierergespanns zu, viel mehr jedoch noch auf die energiegeladenen Auftritte, die es nicht bloß einmal geschafft haben, Punks, Hippies und Techno-Heads, Schulter an Schulter zum Headbangen zu bringen. Davon kann man sich nun einmal mehr im Rhiz bei neuen und alten Stücken überzeugen lassen. (mt)