Ein Sound, der aus der Reihe tanzt, vom Klang, dem Rhythmus und der Machart her – MICHAEL WEDENIG begibt sich auf seinem neuen Album „Sequence | Consequence“ auf eine packende Reise, die ihn in andere musikalische Dimensionen führt.
Michael Wedenig zählt zu der Sorte von Musikerinnen und Musikern, die stets bestrebt sind, etwas Neues zu entdecken, in dem was sie tun. Versuchte der aus Kärnten stammende und in Wien lebende Musiker, Klangkünstler und Komponist schon auf seinem 2015er Solo-Album „stadt I land I fuzz“ alle Grenzen des Musikmachens zu überwinden bzw. außer Kraft zu setzen, so treibt er auf seinem neuen Album, das sein erstes rein elektronisches ist, diesen Ansatz noch um viele Stückchen weiter.
Zugängliche Komplexität
„Sequence | Consequence“ ist – so kann man es wohl an ehesten beschreiben – aus einem einzigen großen Experiment entstanden, aus vielen Versuchen, etwas Bestimmtes und Spezielles aus Klängen und Sounds herauszuholen. Quasi nach dem Prinzip „Schauen, was passiert, wenn man dies oder das macht oder den Dingen einfach ihren freien Lauf lässt“ hat Michael Wedenig aus allen ihm zur Verfügung stehenden elektronischen Gerätschaften Stücke entwickelt, die sich allesamt aus einem immer anderen musikalischen Impuls heraus entstanden sind und – vor allem was die Rhythmik, Aufbau und Klangbild betrifft – ihre eigenen sehr detailreich ausgearbeiteten und irgendwo zwischen Minimal Music, Ambient und Klangkunst hin und her pendelnden Geschichten erzählen. In „Outer Phase“, der ersten Nummer sind es Phasenverschiebungen à la Steve Reich, die das Geschehen bestimmen, in anderen Stücke arbeitet Wedenig zum Beispiel mit Tempomodulationen oder Polymetrik.
Und dennoch, obwohl die Michael Wedenigs Herangehensweise extrem komplexer Natur ist und auch die musikalischen Abfolgen, Formen und Bögen, aus denen sich seine Nummern herausbilden, nicht den gängigen musikalischen Regeln entsprechen, ist den Stücken letztlich etwas sehr Musikalisches inne, ein zugänglich sphärischer und verträumter Ton, der ungemein viel Stimmung entwickelt und einlädt, sich zurückzulehnen und das Dargebotene auf sich wirken zu lassen.
Michael Ternai
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