mica-Serie: Parlamentarische Enquete Musik die Teilnehmer: Anton Bruckner Privatuniversität

Auf Antrag aller im Parlament vertretenden Parteien findet am 3. Juni 2008 im Nationlrats-Sitzungssaal des Parlamentsgebäudes eine parlamentarische Enquete mit dem Thema “ZukunftsMusik. Aktuelle Herausforderungen und musikalische Entwicklungsperspektiven in Österreich” statt. Für die Präsidentenkonferenz, eine auf Initiative von mica-music austria gegründete regelmäßige Zusammenkunft von Organisationen des österreichischen Musiklebens, ist damit ein lange vorbereiteter Wunsch in Erfüllung gegangen. Durch die im Vorfeld von mica – music austria koordinierten Vorbereitungen ist ein historisch einmaliger Themenkatalog im Konsens mit allen am österreichischen Musikleben beteiligten Organisationen von KomponistInnen, MusikerInnen und VertreterInnen der Wirtschaft entstanden. Ein Themenkatalog der auch über die Enquete hinaus ein Arbeitsprogramm darstellt. mica – music austria präsentiert im Rahmen dieser Artikelserie die teilnehmenden Organisationen.

Geschichte
Wenn auch die Anton Bruckner Privatuniversität ihren Namen erst seit kurzem trägt – die Musikerziehung in Linz hat eine mehr als 200-jährige Tradition. Bereits 1799 gründete der Stadtmusikdirektor Franz Xaver Glöggl, ein Vertrauter Michael Haydns, Mozarts und Beethovens, die erste Musikschule in Linz. Im Jahr 1823 richtete dann der neugegründete Linzer Musikverein eine Singschule ein – der eigentliche Vorläufer der Anton Bruckner Privatuniversität.

Der Versuch, Anton Bruckner 1863 als Direktor der Musikschule zu gewinnen, misslang. Allerdings stand der Bruckner-Biograph und ehemalige Sekretär Franz Liszt’, August Göllerich, dem mittlerweile erstarkten Institut von 1896-1923 vor. Und 1932 hielt Bruckner als Namensgeber Einzug – durch die Aufwertung der damaligen Musikschule zum Bruckner-Konservatorium Linz und nunmehr zur “Anton Bruckner Privatuniversität”.
Die ursprüngliche Hauptaufgabe des Vorgängerinstituts, das Niveau des Linzer Musiklebens durch bessere Laienausbildung zu heben, wird seit 1950 von der Musikschule der Stadt Linz wahrgenommen, während sich das Bruckner-Konservatorium mehr und mehr als führende Berufsausbildungsstätte profilieren konnte. Diese Entwicklung wurde von den Direktoren Carl Steiner (1945-1958), Wilhelm Jerger (1958-1973), Gerhard Dallinger (1973-1990), Hans Maria Kneihs (1990-1995) und Reinhart von Gutzeit (seit 1995) kontinuierlich weitergeführt. Seit den 90er Jahren entwickelte sich das Bruckner-Konservatorium aus einem höheren Musikschulbetrieb in eines der aktivsten Kulturzentren von Linz. Gleichfalls kontinuierlich erweitert wurde das Ausbildungsspektrum des ehemaligen Bruckner-Konservatoriums, das nun (2004) in die Agenda der Anton Bruckner Privatuniversität übergeht: zwölf verschiedene Studienrichtungen sowie drei Universitätslehrgänge in den Bereichen Klassische Musik, Jazz, Schauspiel und Zeitgenössischer Tanz. Dieses Angebot ermöglicht den Studierenden Abschlüsse als Bachelor of Arts oder Master of Arts, die den Abschlüssen an europäischen Kunsthochschulen und -universitäten gleichgestellt sind.

Leitbild
Die Anton Bruckner Privatuniversität bietet ihren Studierenden zeitgemäße Berufsausbildung in Musik, Schauspiel und Tanz für eine Tätigkeit auf der Bühne, dem Konzertpodium oder in den pädagogischen Arbeitsfeldern. Im Bereich der künstlerischen Studiengänge gilt das Ziel, die Studierenden zu höchster künstlerischer Qualifikation zu führen und gleichzeitig zu Offenheit und Engagement anzuregen. So stehen neben der notwendigen individuellen Auseinandersetzung mit dem Instrument, der Stimme oder dem Körper vielfältige, fantasievolle Projekte, die Begegnungen zwischen den verschiedenen Sparten initiieren und Studierende und Lehrende in eine lebendige, innovative künstlerische Szene einbinden.

Das gilt auch für die Studierenden der Instrumental- und Gesangspädagogik als einer der tragenden Säulen der Anton Bruckner Privatuniversität. Hier werden in enger Zusammenarbeit mit dem Oberösterreichischen Landesmusikschulwerk, das europaweit als führend gilt, aufgeschlossene, vielseitig interessierte und qualifizierte Musikschullehrerinnen und -lehrer ausgebildet. Ein intensiver Einblick in die zukünftige Berufspraxis ist uns dabei ebenso wichtig wie die Grundüberzeugung, dass auch Musikpädagoginnen und -pädagogen hervorragende Instrumentalisten und ausgeprägte Künstler-Persönlichkeiten sein sollen. Intensive Nachwuchsförderung ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit. Das Künstlerische Basisstudium (KBS) bietet besonders begabten Kindern und Jugendlichen neben dem Hauptfachunterricht ein umfassendes ergänzendes Angebot. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Improvisation, Tonsatz und Gehörbildung, Neuer Musik, Kammermusik, Rhythmusschulung, Bewegungsschulung und Kulturkunde. Ziel ist die Heranbildung eigenständiger Persönlichkeiten mit ersten Erfahrungen in unterschiedlichen Feldern von Kunst und Kultur, denen nach Abschluss des Vorstudiums die Möglichkeit eines erfolgreichen künstlerischen Berufsstudiums offen steht.

Im Bereich Schauspiel sollen leistungsstarke künstlerische Persönlichkeiten in ihrer individuellen Entwicklung gefördert und mit dem für ihren Beruf notwendigen handwerklichen Rüstzeug ausgestattet werden. Aus dem Institut sollen handelnde, erzählende und gebildete Schauspieler hervorgehen, die sich als Bestandteil eines Ensembles begreifen und in der Lage sind, unter sich ständig verändernden künstlerischen, ästhetischen und sozialen Voraussetzungen und Gegebenheiten Impulse fantasievoll aufzunehmen und spielerisch weiterzuentwickeln. Intensive Ausbildung und individuelle Betreuung, Interdisziplinarität und Internationalität sind die Voraussetzungen für ein zeitgenössisches Tanz-Studium. In diesem Rahmen bietet das “Institute for Dance Arts (IDA)” an der Bruckneruni spezielle Programme für seine beiden Richtungen, “Zeitgenössischer Tanz” als Bühnenstudium und “Movement Studies & Performance” als künstlerisch-pädagogisches Studium. Zum Unterrichtsangebot gehören zeitgenössische Techniken, Komposition, Choreografie, Musik, aktuelle Theorie, Improvisation, Repertoire, Partnering, Physical Theater und klassisches Ballett.

Die praxisnahe Ausbildung liegt in den Händen eines internationalen DozentInnenteams und umfasst auch Projekte mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten und die enge Kooperation mit der internationalen Post-Graduate-Dancecompany “x.IDA” und dem engagierten “Choreographic Centre Linz (CCL)”. Auch die StudentInnen des IDA schließen ihr Studium nach internationalem Standard mit den akademischen Graden “Bachelor of Arts” (BA) oder “Master of Arts” (MA) ab. Das Studium an der Anton Bruckner Privatuniversität ist in allen Bereichen eng mit dem vielfältigen Kulturleben des Landes Oberösterreich verknüpft: bei zahllosen Konzerten, Tanz- Theater- oder Sommeropernproduktionen sind Lehrende, Studierende oder Absolventen als tragende Kräfte beteiligt. Mit mehr als 300 Konzerten und Aufführungen im Jahr ist die “Bruckneruni” selbst einer der größten Veranstalter in der Region. Künstler wie Frans Brüggen, Ton Koopman, Barbara Bonney, Franz Welser-Möst, Heinrich Schiff, HK Gruber, Ernst Kovacic, Ernest Rombout, Kurt Widmer, Frank-Patrick Steckel, Elke Petri, Pierre Byland und viele andere sind dem Haus als Dirigenten oder Gastdozenten verbunden und stellen sicher, dass die künstlerische Praxis immer wieder mit Impulsen von außen belebt wird.

Für die Gestaltung des Studiums haben sich die Lehrenden aller Fachbereiche auf gemeinsame Leitlinien verständigt:
– Im Zentrum des Studiums steht ein intensiver, persönlich gefärbter, anspruchsvoller Hauptfachunterricht, bei dem die Türen zwischen den Klassen offen sind.
– Das Hauptfach ist eingebettet in ein Spektrum traditioneller und neuer, attraktiv dargebotener Ergänzungsfächer von Kontrapunkt bis Körperarbeit.
– Eine lebendige, von allen Beteiligten ernst genommene Musizierpraxis mit Kammermusik, Ensemblespiel und Improvisation wird als mitreißendes Erfahrungsfeld und wesentliche Bereicherung auch einer solistischen Ausbildung vermittelt.
– Fantasievolle Projekte fördern das Interesse an der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen künstlerischen Sparten.
Selbstreflexion der eigenen Rolle und der beruflichen Zukunftsaussichten wird nicht als gefährlich unterbunden, sondern unterstützt.
– Das Studium ist als ein Forum künstlerischer und kultureller Aktivitäten, als eine Begegnungsstätte von Künstlern und Ideen angelegt
Die Anton Bruckner Privatuniversität wünscht sich Studierende, die sich in diesen Zielen wiederfinden; die gewillt sind, mit

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Anton Bruckner Privatuniversität