Diskussion zur Einführung einer Selbstverpflichtung nach Schweizer Vorbild
Wien (OTS) – “Wir sehen uns als starker Partner der Musikschaffenden in Österreich. Auf Basis dessen, was hier in den vergangenen Jahren geleistet wurde – vom FM4 Sound Park über den Ö3 Soundcheck, bis hin zur Ö1 Talentebörse oder den Landesstudios alsPartner der lokalen Musikszene – wollen wir jetzt einen Schritt weiter gehen und eine Diskussion über eine Selbstverpflichtung für einen Mindestanteil österreichischer Musik in den österreichischenRadios, d.h. ORF und Privatradios, eröffnen.” Das erklärte heute,Dienstag, ORF Hörfunkdirektor Dr. Willy Mitsche im Rahmen einer parlamentarischen Enquete zum Thema “Zukunftsmusik”.
Die ORF-Radioprogramme sind mit 82,6% täglichen Hörern (=6,1 Mio. Menschen) Tagesreichweite und 79% Marktanteil der wesentliche Träger und Vermittler österreichischer Identität am nationalen
elektronischen Medienmarkt. “Wir bekennen uns zu verantwortungsvoller Abwägung zwischen adäquater Förderung heimischen Musikschaffens einerseits und den Publikumswünschen andererseits. Der Anteil
österreichischer Musik in den ORF Radios liegt durchgerechnet bei 25 %. Die AKM Zahlen sind nicht die Währung, die den tatsächlichen Einsatz österreichischer Musik widerspiegelt, da sie sich am Urheber
und nicht am Interpreten orientieren”, führte Mitsche aus.
Qualitätskriterien und Angebot am österreichischen Musikmarkt entscheiden über Airplay
Der ORF lehnt einen Eingriff in die Programmhoheit seiner Medien und eine markttechnische Zwangsregulierung = Quote ab. Die ORF-Radioprogramme sind auch in ihrem Selbstverständnis keine
“Abspielstationen” – sondern verstehen sich als aktive und gestaltende Elemente der österreichischen Musikszene. Der ORF schlägt daher vor: Die Diskussion einer Selbstverpflichtung zur Förderung des
österreichischen Musikschaffens und zur Unterstützung der kulturellen Identität nach dem Vorbild der Schweizer Musikcharta – unter Einbeziehung der Musikschaffenden, der Musikwirtschaft und der
österreichischen Privatradios. “Hier könnte ein echter Meilenstein für die österreichischen Musikschaffenden gesetzt werden. Wir werden uns der Diskussion jedenfalls offen und engagiert stellen und hoffen,
dass es hier zu einem nationalen medialen Grundkonsens unter Einbeziehung der mittlerweile 75 Privatradios in Österreich kommt”,erklärte Mitsche.
Quelle: APA-OTS; 03.06.2008
Aussender: ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Die mica-Serie: “Parlamentarische Enquete Musik – Die Reaktionen” ist eine Artikelreihe von mica-music austria, die Reaktionen und Presseaussendungen zur Enquete “ZukunftsMusik” auf der Website präsentiert. MusikerInnen und KomponistInnen sind eingeladen ihre Positionen und Meinungen an mica-music ausrtia zu schicken. Die an uns gesendeten Texte werden im Rahmen dieser Serie veröffentlicht.
Zusendungen bitte an: office(at)musicaustria.at
Betreff: parlamentarische Enquete: Reaktionen
