mica-Interview mit Stefan Hiess (Lighthouse Festival, Pratersauna)

Stefan Hiess glaubt fest daran, dass die österreichische, elektronische Szene und ihre Artists dem internationalen Treiben um nichts nachstehen. Doch wie in Erscheinung treten, wenn öffentlicher Raum, Subventionen und Behörden wie das Schwert des Damokles über Clubbetreibern, Veranstaltern und Künstlern hängen. Unter dem Motto “electronic music on vacation” gestalten Stefan Hiess und Hennes Weiss dieses Jahr zum zweiten Mal ein 2013 gefeiertes, programmatisch spannend besetztes und persönliches Festival in überschaubarem Rahmen in Poreč. Warum sich die beiden dafür auf ein kleines Stück Land in Kroatien zurückziehen, um mit heimischen Crews und internationalen Acts ein Fest der besonderen Art zu feiern und neben kommerziellen Headlinern auf den Campingplatz zu verzichten, erzählt Hiess in einem ausführlichen Gespräch mit Lucia Laggner.

Ein Festival wie das eure stampft man nicht von heute auf morgen aus dem Boden. Ein Fahrplan muss zusammengestellt und ein Team definiert werden. Habt ihr euch andere Festivals angesehen und analysiert, was die Veranstalter so machen oder seid ihr intuitiv vorgegangen und habt eurer Erfahrung vertraut?

Stefan Hiess: Wir wollten schon lange ein Festival machen und haben vor Jahren auch einmal ein Wurstsalon Festival über 2-3 Tage angedacht. Auf Grund unserer Arbeit in der Pratersauna ist das allerdings im Sand verlaufen. Irgendwie war der Gedanke immer im Hinterkopf, so wie viele andere. Neben unserem “Hauptprojekt” dem Club (“Pratersauna”) ergeben sich viele weitere Projekte rund herum. Zum Beispiel die damit verbundenen Events und Kooperationen quer über den Globus (von Berlin und Paris, über Kuala Lumpur und Kapstadt bis nach London und jetzt auch New York). Neben diesen Parties haben wir unter dem Namen “Dampf” ein eigenes Magazin publiziert. Dieses Jahr mussten wir leider aufgrund mangelnden Kapazitäten eine Ausgabe aussetzen, wir wollen aber unbedingt (in welcher Form auch immer) an das bereits Geschaffene anknüpfen.
Auch ein Festival haben wir vor Jahren initiiert: Das “Prater Unser”! Es wird heuer zum vierten Mal stattfinden und hat noch viel Potential. Leider hat der Tag nur 24 Stunden.
Eigentlich war es ein glücklicher Zufall, der das Lighthousefestival zum Leben erweckt hat. Wir waren immer wieder auf der Suche nach einer Location für ein Festival. Allerdings nicht wahnsinnig aktiv. Wir dachten, es wäre fein, wenn sich etwas ergibt, aber nicht mit Druck.  Und wie das Leben so spielt, kamen wir irgendwann mit unserem jetzigen Produktionspartner “DocLX” ins Gespräch – eigentlich aufgrund einer ganz anderen Thematik (einer Locationanfrage für eine Studentenparty). Wie sich im Laufe des Gespräches herausstellte, hatten sie den Zugang zu einer geeigneten Location und wir die passende Idee! Außerdem hatten sie bereits Erfahrung mit den Gegebenheiten vor Ort und den Reiseabwicklungen dorthin. Durch diese Begegnung war es uns nun auch wirklich möglich, relativ schnell etwas aus dem Boden zu stampfen. Behördenwege und Genehmigungen sind natürlich dort genauso zu erledigen und anzufordern, wie in Österreich – der große Vorteil der Location ist, dass sie einer großen Hotelgruppe gehört, die selbst über dieses Grundstück bestimmt. Wenn wir das alles selbst in die Hand nehmen hätten müssen, dann hätten wir mindestens ein bis zwei Jahre Vorlaufzeit benötigt! Wir kennen weder das Land besonders gut, noch sprechen wir die Sprache. Besser hätten wir es also nicht erwischen können: Wir können tun, was uns liegt: Den kreativen Ansatz liefern, Ideen bringen und ein entsprechendes Programm gestalten; und unser Partner tut, was ihm liegt: Das Alles umsetzen und abwickeln! Da sie ein Reisebüro sind, ist natürlich auch die Organisation rund um An- und Abreise gewährleistet.
Ich frage mich oft, wie andere Veranstalter all das lösen!? Wahrscheinlich ist aber auch die Tatsache, dass die Umsetzung vor Ort nicht einfach ist, der Grund dafür, dass es kaum einen anderen deutschsprachigen Veranstalter gibt. Alle anderen Festivals sind – soweit ich informiert bin – in englischer Hand. Die gesamte Promotion wird in England betrieben und die Zielgruppe ist auch dort ansässig. Auf den Festivals legen dann auch hauptsächlich Djs auf, die dem englischen Publikum entsprechen. Daher dachten wir uns, dass es reizvoll wäre, eine Programmierung für das deutschsprachige Publikum zusammenzustellen.

Was habt ihr aus dem letzten Jahr gelernt? Wie hat das Résumé gelautet. Was hat vielleicht nicht so gut funktioniert, wie ihr es euch gedacht habt bzw. wo habt ihr Lücken in der Organisation entdeckt?

Stefan Hiess:
Verbesserungspotential gibt es natürlich in allen Bereichen. Gut und gleichermaßen schlecht war, dass sich gleich bei unserem ersten Versuch eine Extremsituation ereignet hat. Als der Reisebus das Festivalgelände erreichte, hagelte es! Wir haben definitiv gelernt, dass man für ein derartiges, klimatisches Tief, einen Notfallplan braucht. Letztes Jahr haben wir einfach auf gutes Wetter gehofft. Nachdem wir eines Besseren belehrt wurden, haben wir auch für solche Fälle Ausweichmöglichkeiten. Das gute an der Location ist, dass nicht alles outdoor stattfinden muss. Wir haben indoor Spots und diese werden auch bespielt. Natürlich haben wir auch etwas über das Verhalten der Gäste gelernt. Letztes Jahr wollten wir Busse aus allen Landeshauptstädten anbieten. Das zahlt sich nicht aus, da der Großteil mit dem Auto anreist. Es hat sich gezeigt, dass das Marketing in Kroatien selbst nicht wirklich Früchte getragen hat. Diesen Posten haben wir reduziert. Die Kroaten sind durch die Vielzahl an Festivals gesättigt. Leider haben wir auch lernen müssen, dass mein Wunsch, die Progressive-Goa Szene und die House-Techno Szene zu vereinen, nach wie vor schwer zu realisieren ist. Ich war überrascht – auch wenn ich mir der mangelhaften Berührungspunkte bewusst bin – wie wenig Menschen sich in beiden Bereichen wohl fühlen. Daher wird es in diesem Jahr keine Progressive-Stage mehr geben – ich gebe die Hoffnung aber nicht auf und könnte mir das, wenn alles gut läuft, irgendwann sehr wohl wieder vorstellen!

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Wann habt ihr begonnen, das diesjährige Festival zu planen? Wann werdet ihr nach Poreč fahren und wie groß ist das Festival Team?  

Stefan Hiess:
Im Optimalfall kommen wir einen Tag vor dem Festivalstart nach Poreč, schauen uns das fertige Festivalgelände an und sagen: “so ist es gut, so gefällt es uns, bzw. das müsste vielleicht noch geändert werden.” In diesem Fall könnten wir, wie jeder andere Gast auch, ganz normal mitfeiern. Wie schon erwähnt, handelt es sich hier aber um den Optimalfall. Die Realität hat im ersten Jahr natürlich ganz anders ausgesehen. Das lag sicherlich am schlechten Wetter und der damit verbundenen Ausnahmesituation, und es lag/liegt auch an den völlig unterschiedlichen Arbeitsweisen von Pratersauna und DocLX. Auf jeden Fall haben wir viel von einander gelernt, ich denke, wir haben beide davon profitiert. Um auf den Zeitradius zurück zu kommen, traue ich mich zu sagen, dass wir 3 oder 4 Tage vor und ebenso viele Tage nach dem Festival vor Ort sein werden. Ich schätze es werden so um die 80 bis 100 Personen an der Arbeit vor Ort beteiligt sein, allerdings ohne Security. Letztes Jahr haben Produktionsteam, Djs und Begleitung der Djs in etwa 300 Leute ausgemacht.
Wir haben zwar relativ früh, allerdings ohne großes Aufsehen mit der Werbung begonnen und uns die meiste Zeit auf unsere greifbaren Kanäle beschränkt. Die heisse Phase begann dann erst Anfang März.

Mit dem Booking habe ich schon nach dem Sommer des letzten Jahres begonnen. Leider lassen sich die Agenturen erst mal alle Anfragen der Festivals zukommen und entscheiden Ende Jänner, Anfang Februar. Das ist für uns in diesem Jahr leider blöd ausgegangen, da einige Acts schon mit fixer Zusage im Line-up waren und die Agenturen kurzer Hand einen Rückzieher gemacht haben. Schlussendlich haben sicher 5-6 Acts nicht zugesagt, weil unser Angebot einfach nicht so attraktiv war, wie das eines anderen Organisators. Ich muss aber auch ganz klar sagen, dass wir uns entschlossen haben, so gut es geht beim “internationalen Booking-Wahnsinn” nicht mitzumachen. Ganz entkommen kann man dem aber leider nicht, sonst würden gar keine bekannten Namen im Line-Up stehen. Es ist einfach schlimm mitansehen zu müssen, dass Künstler wie Aktien gehandelt werden – bei vielen hat das einfach nichts mehr mit der Musik zu tun, die sie machen. So mussten wir uns bei der Bookingstrategie also entscheiden, ob wir zwei, drei große bzw. möglichst Breiten-wirksame Acts buchen, oder ob man mehrere “Mittelklasse Acts” bucht. Ich bin der Meinung, dass Zweitere meist die bessere Performance abliefern. Entweder es sind alte Hasen, die immer noch gut abliefern oder es sind junge, die man vielleicht noch nicht so gut kennt, die aber einfach gut sind. In diesem Segment, auch wenn es schwer zu definieren ist und man das natürlich nicht generalisieren kann, befinden sich die “besten Djs”. Oder um es anderes zu formulieren: ich empfinde es als das interessanteste Segment! Daher habe ich mich im Booking auf diesen Bereich konzentriert und hoffe, dass uns die Besucher diesbezüglich vertrauen. Letztes Jahr hatten wir als “großen Act” Modeselektor. Das ist promotiontechnisch relativ leicht, da die Leute den Act kennen. Viele der diesjährigen Acts muss man den Leuten, die nicht so Musikinformiert oder -interessiert sind, erst näher bringen. Ein Festival für die breite Masse wollen wir aber ohnehin nicht sein und ebenso wenig ist es unser Booking. Im ersten Jahr macht es Sinn, ein paar große Namen zu buchen um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Diese Jahr habe ich Acts gebucht, die ich persönlich gut finde und die ich mir auf einem Festival wünschen würde. Daher freue ich mich sehr über das Line-up, auch wenn ich mir dessen bewusst bin, dass es schwerer zu verkaufen ist, als das letztjährige Line-up. Musikalisch trifft 2014 auf jeden Fall mehr meinen bzw. unseren Geschmack! Abgesehen von der musikalischen Gestaltung ist aber die Location an sich einfach genial und Garant für ein gutes Fest.

Von den Gästen des Lighthousefestival war ich letztes Jahr derartig positiv überrascht – durch die Bank Leute, mit denen wir auch wirklich gerne feiern! Der Altersschnitt war relativ hoch und da wir mittlerweile Mitte 30 sind, ist es ohnehin schwer geworden, mit Gleichaltrigen zu feiern. Diesem Umstand entsprechend wird es dieses Jahr auch eine Kinderbetreuung geben. Diese Richtung werden wir noch stärker verfolgen, da die Menschen in unserem Freundeskreis heiraten und Kinder bekommen. Natürlich will man nach wie vor mit seinen alten Homies abhängen und nicht nur mit Menschen, die 10 Jahre jünger sind. Deswegen werden wir uns bemühen, dass dieses Festival eine Party für “gesattletere” Menschen ist, auf dem wir neben Apartments auch **** Zimmer anbieten. Es gäbe auch einen Zeltplatz, den bieten wir allerdings gar nicht an, weil wir alle in einem Alter sind, in dem man nicht mehr wahnsinnig gerne am Zeltplatz schläft. Sollte das Festival größere Dimensionen annehmen, dann wäre eine Erweiterung durch den Zeltplatz natürlich trotzdem möglich.

Schon im vergangenen Jahr habt ihr in den Interviews betont, dass ihr stark auf eine Programmierung setzen wollt, die befreundeten Crews und Partnern eine tragende Rolle im Line-Up zuspricht. Mit Juan Atkins, Kollektive Turmstrasse usw. habt ihr jetzt doch fette Acts gebucht. Auf der anderen Seite sieht man, dass die Linie fortgesetzt und klingende Namen der heimischen Szene vertreten sind. Wohin soll die Reise bookingmäßig gehen?

Stefan Hiess:  
Da lokale Acts meist nicht so teuer sind, wird das Geld auch in Zukunft eher für die internationalen Acts draufgehen. Schon damals in der Pratersauna haben wir so begonnen, dass wir uns mit befreundeten Crews zusammengeschlossen und gemeinsam an einer Sache geschraubt haben. Genau so verhält es sich auch mit dem Lighthouse Festival. Wir haben schon vergangenes Jahr aus Kroatien, Slowenien und der Schweiz Crews eingebunden. Dieses Jahr kommt Italien dazu und auch aus Köln hat sich eine Crew angeschlossen. Nächstes Jahr würden wir gerne mit einer Crew aus London zusammenarbeiten. Wir sehen unser Anwachsen so, dass wir nach Möglichkeit in jedem neuen Jahr eine weitere Crew in die Kommunikation einbinden können. Wenn es nach uns geht, dann können in Zukunft auch andere Clubs (wie zb die Grelle Forelle, die ja dieses Jahr schon eine Party in einer Villa schmeissen wird), oder andere Festivals (zb das Springfestival, Elevate, Waves usw) bei uns eine Bühne hosten. Die Progressive Stage, die wir dieses Jahr einsparen, würde ich in Zukunft gerne wieder in irgendeiner Form einbinden. Am liebsten würden wir auch für andere Bereiche (Gastro, Bekleidung, Kunst) Freunde und Bekannte einladen und einbinden. Den Gedanken hatten wir ursprünglich ja auch in der Pratersauna zu Beginn – leider ist gerade Kunst meist eine “brotlose Geschichte”, und irgendwann kommt man an den Punkt, wo sich der Idealismus und das Geld gegenüberstehen. Dann muss man manchmal ein paar der netten Ideen über Bord werfen. Mich ärgert es nach wie vor, wenn Menschen glauben, dass man das alles nur des Geldes wegen macht. In Wahrheit trifft man diese Entscheidungen, weil man keine andere Wahl hat und es einfach tun muss.

Noch eine weitere Frage zum Booking: Es ist ein alter Schuh in der Elektronik Szene, dass diese sich prozentuell aus mehr Männern als Frauen zusammensetzt und die Frauen auf Festivals unterrepräsentiert sind. Machst du dir darüber Gedanken? Wie viele Frauen werden am Festival spielen?

Stefan Hiess: Generell ist das ein Thema für uns. Wir haben in der Pratersauna schon Veranstaltungen gemacht, die von weiblichen Acts getragen wurden. Leider ist auch dieses Jahr die Künstler-Frauenquote auf unserem Festival gering. Ich verstehe allerdings auch nicht, warum so wenig Frauen auflegen. Fakt ist, dass Burschen lieber Frauen beim Auflegen zusehen würden, als Männern. Es gibt so viele Frauen mit gutem Musikgeschmack. Ich verstehe nicht, warum sie nicht präsenter sind. Wenn die Möglichkeit da ist und ich eine größere Auswahl an weiblichen Acts habe, dann werde ich sie natürlich auch gerne buchen. Wir haben auch einmal ein Austrian Festival ins Leben gerufen. Uns ist es ein Anliegen, aus der großartigen österreichischen Szene auch etwas rauszuholen. Warum schafft es Deutschland international so viele gute Acts zu haben? Was machen sie anders? Irgendwie glaube ich, dass sogar die Deutschen besser darin sind, sich innerhalb des Landes gegenseitig zu unterstützen. Wir sind offensichtlich zu dumm, zu egoistisch, zu neidig und zu geizig, um gemeinsam etwas entstehen zu lassen. Ein Künstler ist bei uns im eigenen Land nicht cool und wenig wert. Ich kenne diesen Gedanken aus meiner eigenen Vergangenheit: Als ich noch regelmäßig Vinyl gekauft habe und einen österreichischen Artist in den Händen hielt, habe ich mir selbst gedacht “naja, einen österreichischen Dj-Kollegen werde ich wohl kaum auflegen”. Als wäre ich es ihm neidig, dass derjenige einen Release hat und ich nicht!!?? Es hat viel Zeit und ein paar kluge Bücher gedauert, solche Gedanken abzulegen. Wenn man selbst erreicht hat, was man gerne hätte und/oder sein Leben so lebt, wie man es sich vorstellt, dann ist es natürlich auch einfacher, sich für andere Leute zu freuen, die auch ihre Wünsche verwirklichen. Heute vergönne ich den Erfolg jedem.

mica – music austria feiert als Musik Informationszentrum 20-jähriges Bestehen und geht unter anderem der Annahme “Musik braucht Raum” nach. Ein Festival braucht Raum. Jede Menge sogar. Wäre ein derartiger Raum auch in Österreich spannend gewesen, etwa am Neusiedler See oder an einem anderen heimischen Gewässer oder ist es auch einfach leichter in Kroatien “laut” zu sein und mit den Behörden zusammen zu kommen? Wo siehst du die Vor- und Nachteile dieser Länderwahl?

Stefan Hiess:
Du siehst ja, welche Festivals wir in Österreich haben. Es dürfte anscheinend schwer sein in Österreich ein Festival zu veranstalten. Veranstalter, die im Psytrance- und Goa-Bereich tätig sind, wie etwa das Paradise Festival und Spirit Base Festival, hatten derartige Schwierigkeiten, dass es sie, so wie sie bisher funktioniert haben, nicht mehr geben wird. Das Spirit Base ist schon vor ein paar Jahren nach Ungarn ausgewandert, weil die Auflagen in Österreich derartig streng und teuer waren, dass es sich nicht mehr finanzieren ließ.
Schade ist doch wirklich, dass etwa aus dem Wiener Prater und unserer Umgebung nichts gemacht wird. Es gäbe im Wurstlprater soviel Raum und spannende Spots, die man bespielen könnte. Warum hat Barcelona ein “Sonarfestival”? Derartiges könnte man in Wien auch machen. sogar geiler. Für so etwas hätten wir sogar ein Konzept in der Tasche, aber ohne die richtigen Kontakte ist es in Wien schwierig. Irgendwie ist das ein Hürdenlauf und die Resonanz der Stadt bleibt auch aus. Wir würden, wenn wir grünes Licht und die Mittel hätten, ein Festival aufstellen, dass mit “Sonar” mithalten kann. Wir waren gerade erst in New York und mussten überrascht feststellen, dass uns die Amis im Bereich der (guten) elektronischen Musik zwei bis drei Jahre hinterher sind. Es wäre bei uns undenkbar, dass Leute so viel Eintritt (35 Dollar) in einen derartigen Club zahlen. Worauf ich hinauswill ist, dass Österreich grundsätzlich schon eine gute Basis und vor allem auch eine gute Jugendkultur und viele gute KünstlerInnen hat. Ich bin davon überzeugt, dass vieles funktionieren würde, wenn politisch und kulturell mehr Rückendeckung vorhanden wäre. Es steht zu hoffen, dass sich in Zukunft etwas tut. In den Köpfen der Touristen sind wir leider nach wie vor für die klassische Musik bekannt und muten als Seniorenstadt an. Das ist einfach nicht so. Daher glaube ich, dass die Zeit reif ist, etwas zu ändern.
Upcoming:

23.-25. Mai Lighthouse Festival 2014 @ Poreč

 

Die Diskussions- und Vortragsreihe mica focus wird unterstützt durch die Abteilung für Wissenschafts- und Forschungsförderung der MA7 Wien.

 

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