mica-Interview mit Magdalena Piatti

Die aus Niederösterreich stammende Singer-Songwriterin Magdalena Piatti hat bereits Konzerte in Deutschland und in den Niederlanden gegeben. Zurzeit arbeitet sie an ihrer Debüt-CD, die im Herbst 2011 erscheinen wird – davor ist noch am 29. Juli bei den WUK Platzkonzerten live zu sehen. Im mica-Interview erzählt sie, wie ihre Karriere bisher verlaufen ist und gibt einen Ausblick in die Zukunft. Das Interview führte Jürgen Plank.

Wann hast du begonnen, Musik zu machen?
Mit neun Jahren habe ich begonnen, Klavier zu lernen. Meine Eltern haben mich in einer Musikschule eingeschrieben, im Weinviertel, wo ich früher gewohnt habe. Im Alter von 14 Jahren habe ich auch noch Schlagzeug gelernt, rund 2 Jahre lang. Klavier war immer mein Hauptinstrument und am Klavier habe ich später begonnen, die ersten Songs zu schreiben.

Wann hast du dein erstes Lied geschrieben und worum geht es darin?
Den ersten Song habe ich mit 12 Jahren geschrieben, damals habe ich zu Weihnachten ein Keyboard geschenkt bekommen und habe damit den ‚Umwelt-Song’ geschrieben. Ich wollte damals Umweltschützerin werden und im Lied ging es darum, die Erde zu retten.

Hast du das Lied live zu Weihnachten gespielt?
Performed habe ich den Song leider nie, aber ich habe ihn aufgenommen, nur ist die Aufnahme leider auch verloren gegangen. (lacht)

Wie ging es dann weiter?
Ich war in einer Schule mit musikalischem Schwerpunkt in Wien, da war das Klavier mein Hauptfach, während des Jazzgesang-Studiums habe ich intensiv begonnen, Songs zu schreiben, die ich dann bald auch live gespielt habe.

Du wirst bald deine Debüt-CD veröffentlichen. Wie muss man sich den Weg bis zu diesem Punkt vorstellen, wenn man als junge Singer-Songwriterin an die Öffentlichkeit will?

Bis zum jetzigen Zeitpunkt war der Weg eher sehr steinig, es hat grob gesagt rund sieben Jahre gedauert, bis es nun mit dem Album soweit ist. Ich habe früher in verschiedenen Formationen gespielt, zuerst nur mit Cello, dann mit Schlagzeug und Kontrabass, dann habe ich kurzfristig eine richtige Pop-Formation gehabt, mit E-Gitarre und E-Bass – in dieser Konstellation habe ich 2007 auch eine 5-Song-EP aufgenommen und veröffentlicht. Es hat einfach diese Jahre gebraucht, bis ich die MusikerInnen und den Stil gefunden habe, dem ich jetzt authentisch gegenüber stehen kann.

Wie würdest du einen Stil jemandem beschreiben, der dich noch nie gehört hat?

Mein Stil ist melodramatischer Pop. Popmusik mit klassischen Elementen.

Es fällt auf, dass ein klassisches Pop-Instrument bei deinen Arrangements fehlt: Die Gitarre. War das keine Überlegung?
In den früheren Formationen der Band gab es schon akustische Gitarren und E-Gitarren.

Warum war dein Weg noch steinig?
Ich habe mit einigen MusikerInnen gespielt, die mein Projekt verlassen haben, beziehungsweise war es auch umgekehrt, dass ich MusikerInnen aus dem Projekt sozusagen entlassen habe, weil es musikalisch oder persönlich nicht gepasst hat. Ich habe lange gebraucht, die MusikerInnen zu finden, die persönlich und musikalisch passen, weil mir beide Ebenen sehr wichtig sind – und das passt jetzt.

Was MusikerInnen noch lösen müssen, ist die Frage der Konzerte. Du hast ja heuer beim Donauinselfest gespielt, wie kommt so ein Auftritt zustande und wie war es?
Die Zahl der Auftritte hat sich über die Jahre gesteigert. Zum Teil habe ich Anfragen von Locations bekommen, mein früheres Label Rhythm & Poetry hat mir den Auftritt beim Donauinsel verschafft und das Konzert ist sehr gut gelaufen. Ich organisiere vieles alleine und manche Konzerte kommen über Bekannte zustande.

Du hast auch schon zwei Mal in Deutschland gespielt. Wie wichtig ist denn dieser Schritt für dich?
Dieser Schritt ist für mich sehr wichtig, weil ich in Deutschland – und auch in den Niederlanden – das Gefühl hatte, man wird als nicht inländische MusikerIn anders behandelt und bekommt einen anderen Stellenwert, was für mich persönlich als MusikerIn wichtig war und mir Motivation gegeben hat, in Zukunft vielleicht öfters im Ausland zu spielen.

Wir schreiben das Jahr 2011, wo siehst du dich in fünf Jahren?
Da habe ich hoffentlich schon mein zweites Album aufgenommen. Ich erhoffe mir in fünf Jahren vielleicht eine Europa-Tour gespielt zu haben, ein oder zwei Musikvideos gedreht zu haben, im Radio gespielt worden zu sein und einfach mehr in den Medien präsent zu sein.

Magdalena Piatti live: Fr 29.7.2011 im Rahmen der WUK Platzkonzerte 2011, 20:30h, Währinger Str. 59, 1090 Wien, www.wuk.at
Magdalena Piatti: “Broken Wings” (VÖ: 28.10.2011)

http://www.magdalenapiatti.at
http://www.myspace.com/magdalenapiatti