Zu den interessantesten heimischen Veröffentlichungen im Popbereich zählen ohne Zweifel die über comfortzone erschienenen zwei Alben „Projection Screens“ von Cherry Sunkist und „Particles“ von Crazy Bitch in a Cave. Was die beiden extravaganten KünstlerInnen auf den Weg gebracht haben, sind zwei spannende und höchst eigenständige Interpretationen moderner (Elektro-) Popmusik, welche nicht nur hierzulande mit viel Lob überhäuft wurden. Für den mica-Adventkalender stellt comfortzone zwei von Cherry Sunkist und Crazy Bitch in a Cave signierte CDs, plus ein CBC Poster zu Verfügung. Bei Interesse bitte ein Mail an office@musicaustria.at, Kennwort: mica Adventkalender / comfortzone.
Mit ihrer aktuellen CD “Projection Screens” generiert Cherry Sunkist aka Karin Fisslthaler eine sonische Wunderkammer zwischen radikal bearbeitete Noise-Gitarren, böse Drones, elektronische Stolperbeats, harschen Brüchen und faszinierend unheimlichen (Geister)Gesängen. In Kategorien lässt sich die Musik der queer-feministischen Künstlerin sowieso nicht stecken. Die in Wien und Linz lebende Salzburgerin stellt viel eher Fragen nach der Konstruiertheit von Kategorien. Egal ob es sich hierbei um Musik, Körper oder Geschlechtszuschreibungen handelt. das mag kompliziert und komplex klingen (und ist es auch), jedoch stellt “Projection Screens” auch eine diskursive Dekonstruktion dessen dar, was gemeinhin unter “Pop” verstanden wird. Herausgekommen sind dabei faszinierend-geheimnisvolle Tracks zwischen avancierter Electronica, wildem Gitarren-Lärm und gespenstisch schönen Popmomenten. Motto: “I’m not here to entertain you!”
Anfang September erschien mit “Particles” auf dem Wiener Label comfortzone das heiß erwartete Debüt-Album von Crazy Bitch in a Cave. Erfunden wurde das queere “One-Person-Project” von Patrick Weber, der nebenbei auch kontextuelle Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien studiert. Schon nach Erscheinen der letztjährigen Debüt-Single “On Top” war die internationale Presse vom “herzergreifenden Falsettogesang“ begeistert und schwärmte über den “femininen Glamour von Prince” der bei Crazy Bitch in a Cave (kurz: CBC) durch fast alle Tracks geistert. Mit “Particles” übertrifft der “Solo-Drag-R&B-Act” nun locker alle Erwartungen. Unter der Produzentenschaft von Patrick Pulsinger und Ollmann entstand so eine der wohl besten Produktionen der letzten Jahre, die auf äußerst subtile wie avancierte Art und Weise Queer Politix, Mode, Performance-Art, Kunst, Avantgarde & Pop, Dancefloor & burleske Extravaganza zu einem schillernden Gebilde unter der Discokugel verbinden. Dabei trifft House-Extravaganza und Cyber-R&B auf wummernde Dubstep-Bässe und verwandelt sich digitalisierter Disco-Glam-Rock zu opulenten Disco-Operetten.
Cantando Admont