Mia Zabelka Trio – Weird Tales & Elegant Motion

Einmal mehr in eine faszinierende und ungemein vielschichtige Klangwelt entführen Mia Zabelka und ihre beiden Mitmusiker Pavel Fajt und Johannes Frisch im Trio die HörerInnen auf ihrer neuen CD „Weird Tales & Elegant Motion“ (Monotype Records). Wie man es von der experimentierfreudigen Ausnahmegeigerin und Elektronikkünstlerin gewohnt ist, siedelt sich auch dieses Werk musikalisch weit abseits des Gewöhnlichen an, wiewohl sich die Künstlerin in den insgesamt 13 neuen Stücken unüberhörbar einer gewissen Eingängigkeit angenähert hat. Unter all den schrägen, facettenreichen und atmosphärisch dichten elektronischen Soundscapes und Melodien hat sich richtiggehend der Groove eingeschlichen, was der Musik im Ganzen wirklich ganz vortrefflich ansteht. Nicht nur für Liebhaber der avantgardistischen Klangkunst absolut empfehlenswert.

Das Wandeln an den bereits tausend Mal gehörten und oftmals wiederholten Pfaden war noch nie wirklich das Ding der in der Steiermark lebenden Wienerin. Immer schon die Grenzen des Musikalischen und dessen Begrifflichkeiten auslotend, ist ihr Werken vor allem geprägt von einer immensen Neugier und dem Willen, etwas aus dem Rahmen Fallendes und allen stilistischen Fragen Enthobenes zu erschaffen. Irgendwo zwischen der reinen avantgardistischen Klangkunst, der experimentellen Elektronik und den freien Spielformen des Jazz agierend, sind es vor allem stimmungsvolle, in weite Spannungsbögen eingebettete und in buntesten Farben schimmernde Soundcollagen, die Mia Zabelka in unterschiedlichsten Ausformungen entstehen lässt.

MIA ZABELKA TRIO – Push (WEIRD TALES & ELEGANT MOTION, mono52) by MonotypeRec

So auch auf dem neuen Werk „Weird Tales & Elegant Motion“. Gemeinsam mit ihren beiden Kollegen Pavel Fajt (Double Bass, Electronic Bass) und Johannes Frisch (Schlagzeug) macht sich die Soundtüftlerin einmal mehr daran, musikalisches Neuland zu erforschen, wiewohl sie sich musikalisch, im Unterschied zu manch anderen vorangegangenen Veröffentlichungen, dieses Mal von einer ungewohnt zugänglichen Seite zeigt. Es sind weniger die anspruchsvollen und avantgardistischen Klangexperimente, die im Vordergrund stehen. Vielmehr ist die Geigerin und Elektronikerin nun bestrebt, ihren vielen Ideen eine gewisse Struktur zu verleihen.

Natürlich entspricht das Dargebotene immer noch nicht den herkömmlichen Standards, dennoch aber finden sich in den Stücken Ansätze, die im Resultat dem Ganzen doch eine gewisse Eingängigkeit verleihen. Die Stücke scheinen in Momenten fasst schon zu grooven, in anderen Passagen wiederum schimmern zwischen dezenten Klangspielerein erste zarte Andeutungen von Melodien durch. Man kann sogar sagen, dass die neuen Stücke sich vom Charakter her in gewisser Weise sogar dem Filmmusikalischen annähern, lassen diese doch aufgrund ihrer Atmosphäre tatsächlich Bilder in den Gedanken der HörerInnen entstehen.

Alles in allem offenbart sich Weird Tales & Elegant Motion als eine ungemein vielschichtige und spannende Reise durch die unterschiedlichsten Ausdrucksformen der Musik, der auf jeden Fall  Gehör geschenkt werden sollte. (mt)

http://www.miazabelka.com
http://www.monotyperecords.com