MIA ZABELKA, ICOSTECH und HENRIK MEIERKORD begeben sich auf ihrem gemeinsamen Album „Aftershock Vol.2”(Subcontinental Records) auf eine musikalische Reise, die in eine faszinierend andere Klangwelt führt.
Einmal mehr präsentieren die österreichische Avantgarde-Violinistin, Elektronikerin und Klangforscherin Mia Zabelka und der indische Gitarrist, Bassist und Labelgründer Arun Natarajan alias IcosTech ein Stück Musik, das sich weit außerhalb eines gewöhnlichen Rahmens bewegt. Wie schon auf der vorangegangenen Veröffentlichung der beiden wird man als Hörer:in auch auf „Aftershock Vol.2”mit einem Sound konfrontiert, der sich aus unterschiedlichsten musikalischen Elementen verschiedenster Richtungen zusammensetzt und als Ganzes ein wahnsinnig atmosphärisches Klangbild ergibt. Einen großen Anteil an der Entstehung dieser Musik einer anderen Welt hat der schwedische Cellist Henrik Meierkord, der sich bei diesem Album dem Duo angeschlossen hat und mit seinem Zutun die musikalische Darbietung um viele Facetten erweitert. Auch nicht unerwähnt bleiben soll der amerikanische Trompeter Joshua Trinidad, der mit seinem Instrument eine weitere Farbe hinzufügt.
Wie man es von so einem freigeistigen und experimentierfreudigen Trio erwarten kann, spielen in dessen Vorstellungen klassische musikalische Kategorien und althergebrachte Strukturen keinerlei Rolle. Vielmehr begeben sich Zabelka, Meierkord und Icostech auf die Suche nach einer eigenen Form des Ausdrucks, sie erschaffen eine eigene Sprache, die sich über viele Stile spannt und ihre eigenen Geschichten erzählt. Das Geschehen spielt sich auf sehr stimmige Weise und mit dunkler und tranceartiger Note aufgeladen irgendwo zwischen Ambient, Industrial, Techno, Improvisation, Elektronik, Noise und Störgeräuschen aller Art ab, wobei das Pendel von geheimnisvoll sphärischen und raumöffnenden Zuständen bis hin zu heftigen Sounderuptionen und zurück schlägt.
„Aftershock Vol.2” ist ein Album geworden, das definitiv dazu animiert, sich mit ihm zu beschäftigen. Zabelka, Meierkord und Icostech gehen bewusst in die Tiefe und fordern heraus, sie formen muskalische Spannungsbögen, die eine seltsam anziehende und fast schon hypnothische Wirkung entfalten, der man sich kaum entziehen kann. Und genau dieser Aspekt ist es auch, der die Stücke dieses Trios zu einem echten Erlebnis werden lässt.
Michael Ternai
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