MIA ZABELKA – „Cellular Resonance“

Ein Klang, der aufgrund seines eigenwilligen Charakters weit aus dem Rahmen fällt – MIA ZABELKA macht auf ihrem neuen Album „Cellular Resonance“ (LCR Records) einmal mehr auf unnachahmliche Weise vor, wie man sich in aller Konsequenz dem musikalisch Gewöhnlichen enthebt.

Die musikalische Verortung dieser Künstlerin gestaltete sich bekanntermaßen nie wirklich einfach. Mia Zabelka ist immer schon ihren eigenen Weg gegangen und hat über die Jahre hinweg eine ganz eigene musikalische Sprache entwickelt, eine, die sich in ihrem Klang über alle möglichen Stile hinwegsetzt und ihre facettenreiche Form abseits jeder kategorisierbaren Norm findet. Die experimentierfreudige und avantgardistisch denkende Geigerin, Komponistin und Klangkünstlerin liebt es eigenwillig, sie befindet sich eigentlich immer auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen und ist stets bestrebt, ihr Publikum zu überraschen. Was ihr mit ihrer neuen Veröffentlichung abermals gelingt. Wie schon so oft vermag die gebürtige Steirerin, sich neu zu erfinden. Sie macht ihre Eigenwilligkeit und Unangepasstheit zum Programm und verschiebt dabei die musikalischen Grenzen zwischen den verschiedenen Genres einmal mehr um ein Stückchen weiter.

Ein mystisches Klangschauspiel

Cover “Cellular Resonance”

Auf „Cellular Resonance“ taucht Mia Zabelka tief in die Welt des Noise ein, dem sie aber durch ihr Zutun eine ganz eigene Form annehmen lässt. Hinter all den übersteuerten und verzerrten Geräuschen, Andeutungen von Melodien, dichten Soundwänden, repetitiven Mustern und wilden, schrägen Improvisationen verbirgt sich etwas zutiefst Musikalisches, eine geheimnisvolle Schwingung, die einen auf seltsam hypnotische Weise in den Bann zieht. Was die Geigerin entstehen lässt, ist ein mystisches Klangschauspiel dunkler Schattierung, in dem die Szenerie unentwegt zwischen sich mächtig auftürmenden Geräuschkulissen und absolutem Minimalismus wechselt. Das von Mia Zabelka auf „Cellular Resonance“ zu Gehör Gebrachte entwickelt eine ungemein dichte Atmosphäre, es erwächst zu einem futuristisch anmutenden klanglichen Zustand einer sehr bildhaften und fantasieanregenden Art.

Mia Zabelka bietet auf „Cellular Resonance“ ein Stück Musik, durch das man sich durcharbeiten und das man auf sich wirken lassen muss. Tut man dies aber und lässt unvoreingenommen dieses ungewöhnliche musikalische Spektakel auf sich wirken, so eröffnet sich einem auf spannende Weise das wirklich einmal etwas andere Hörerlebnis.

Michael Ternai

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LCR Records