MAX PLATTNER – „PLOY“

Der aus Tirol stammende Schlagzeuger MAX PLATTNER gibt auf seinem aktuellen Album „PLOY“ (Session Work Records) gemeinsam mit seiner Band eine wirklich aufregende Kostprobe seiner eigenen Vision des modernen Jazz, der sich zu anderen Genres erweitert.

Dass Max Plattner eher die absolute musikalische Freiheit ohne jede Einschränkung pflegt, anstatt sich an festgeschriebenen Strukturen und Formen abzuarbeiten, zeigten schon seine bisherigen Veröffentlichungen auf recht eindrucksvolle Weise. Musikalische Eindimensionalität und das Festhalten an klassischen Standards sind definitiv nicht sein Ding. Vielmehr bezieht Max Plattner seine Inspiration aus den unterschiedlichsten musikalischen Richtungen. Die Kunst, die er exzellent beherrscht, besteht darin, aus dem Sammelsurium an Verschiedenem einen sehr eigenständig klingenden Sound zu formen.

Dieses Video auf YouTube ansehen.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.

Seinem bewährten Ansatz folgt Max Plattner auch auf seinem aktuellen Album „PROY“. Einmal mehr definiert der Schlagzeuger sein musikalisches Betätigungsfeld sehr weit. Die Stücke, die er gemeinsam mit seinen Bandkollegen Andi Tausch (E-Gitarre), Marco Stagni (Kontrabass, E-Bass) und Sebastian Schneider (Synth, Keyboard, Klavier) sowie bei einem Track mit der Sängerin Anja Obermayer zum Besten gibt, verorten sich auf aufregende Weise irgendwo zwischen Jazz, Neuer Musik, Elektronik, Rock und Hip Hop. Durch die großzügige Einbindung von Improvisation entfalten sie ihre ganz eigene Ästhetik, die sich auf vielfältige Weise durch unterschiedlichste Stimmungen und Intensitäten schwingt. Das Dargebotene folgt an einer Stelle mal einem eher ruhigen und sphärischen Ton, an einer anderen einem entfesselten Groove oder einer starken Melodie. Dann wird es wieder rhythmisch komplexer und experimentell oder abgefahren spacig. Das Schöne ist, dass die Musik dabei in jedem Moment zugänglich und offen bleibt, ohne ins Sperrige abzudriften.

Max Plattner und seine Band liefern mit „PLOY“ auf jeden Fall ein Album ab, auf dem der Jazz einmal von einer anderen Seite aufgerollt wird. Das geschieht auf eine wirklich aufregende und vor allem fantasieanregende Art. Ein spannendes Hörerlebnis.

Michael Ternai

++++

Links:
Max Plattner
Max Plattner (bandcamp)
Session Work Records