Max Nagl mit zwei neuen CDs am Start

Dieser Tage gleich mit zwei neuen CDs an den Start geht der österreichische Saxophonist und Komponist Max Nagl. Die erste „Max Nagl feat. Lol Coxhill“ dokumentiert das musikalisch sehr facettenreiche Aufeinandertreffen (live und im Studio) mit dem im vergangenen Juni verstorbenen britischen Saxophonisten Lol Coxhill. Auf der zweiten CD zu hören ist ein Konzert des hochkarätig besetzten Max Nagl Ensembles im Wiener Porgy & Bess zu hören, welches am 25. Jänner dieses Jahres stattgefunden hat.

Zwei CDs von einem Musiker, die unterschiedlicher nicht sein können. Hört man sich durch die beiden neuen Veröffentlichungen von Max Nagl, wird jedem einmal mehr vor Augen geführt, welche Weite das Spektrum seines Spiels tatsächlich abdeckt. Mit Lol Coxhill, der ihn, wie er selbst sagt, einst in seinem Stil sehr geprägt hat und mit dem er zwischen  1999 und 2001 in verschiedenen Projekten oftmals zusammengetroffen war, liefert sich der 1960 in oberösterreichischen Gmunden geborene und bereits mehrfach ausgezeichnete Jazzer in den verschiedensten musikalischen Kontexten teils aberwitzigste Interaktionen zwischen Komponiertem und Improvisierten, Experiment und Melodie, klanglicher Reduziertheit und stileübergreifenden Ansätzen. Die Live-Aufnahmen stammen unter anderem aus Konzerten in Stockwerk Graz, dem Miles Smiles in Wien, sowie vom Festival wellenklänge in Lunz am See.

Seine Musik ins Großformat überträgt der Saxophonist im Max Nagl Ensemble. Der in diesem Winter im Wiener Porgy & Bess entstandene Konzertmitschnitt zeigt den umtriebigen und vielbeschäftigten Saxophonisten von seiner eingängigeren Seite. Die zur Aufführung gebrachten Stücke erklingen sehr verspielt und auf eine gewisse und nur schwer zu greifende Art sehr elegant. Zwischen zurückhaltenden, sich langsam steigernden und in weiten und sanften Melodiebögen aufgehenden Passagen, Momenten, in denen der Swing dann so richtig abgeht und einem gediegenen Bigband-Sound, bearbeitet Max Nagl gemeinsam mit seinen MitmusikerInnen das weite Feld des modernen Jazz, der in diesem Fall einen fast schon filmmusikalische Note annimmt. In der Umsetzung seiner musikalischen Vision unterstützt worden ist Max Nagl von so namhaften Vertretern der österreichischen Jazzszene wie Pamelia Kurstin (Theremin), Joanna Lewis (Violine), Ann Harvey-Nagl (Violine), Clemens Salesny (Klarinette, Tenorsaxophon), Clemens Wenger (Keyboards), Raphael Preuschl (Bass) und Herbert Pirker (Schlagzeug). (mt)

 

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