MATT BOROFF – „Grand Delusion“

Der amerikanisch-österreichische Alternative-Rock-Musiker MATT BOROFF veröffentlicht am 30. September 2016 sein drittes Album: „Grand Delusion“ ((Panta R&E). Produziert wurde es in Hollywood, wobei er dabei schlagkräftige Unterstützung von JACK IRONS und MARK LANEGAN bekam.

Bandleader von Planet Dread, Vorband von Nirvana und Kyuss, Solokarriere – Matt Boroff hat die Musikwelt seit den 90er-Jahren fest im Griff. In New Jersey geboren, zog er nach diversen Musikprojekten im Jahr 2000 mit seiner Frau nach Vorarlberg und gründete dort die Band Boroff & The Mirrors, welche bis 2008 drei Alben veröffentlichte. Trotz seiner ereignis- und erfolgreichen Musikkarriere hatte Matt Boroff immer noch nicht genug und startete 2010 seine Solokarriere in Österreich. Bis dato brachte er zwei LPs und eine EP auf den Markt. Das nun dritte Album zeugt von kunstvoll in Szene gesetzter apokalyptischer Coolness, die sowohl verführerisch als auch tanzbar ist.

„I just wanna dissolve myself in you“

Das Album startet mit dem Titelsong „Grand Delusion“, welcher äußerst ruhig ist und von unglaublicher Coolness zeugt. Das darauffolgende Lied „Pipe Dream 2“ hat eine ähnliche Stimmung, ist jedoch um einiges aufgewühlter und schneller. Gleich darauf hört man „What A Shame“, ein Lied das so sehr an Nirvana erinnert, dass es fast merkwürdig ist. Matt Boroff hat eine ähnliche Stimmfarbe und -lage wie Kurt Cobain, was die Ähnlichkeiten erklärt, denn vom Stil her sind beide zwar im gleichen Genre, aber dann doch unterschiedlich. Eines der groovigsten Lieder des Albums ist „Hang on“, die Nummer 5 und somit die goldene Mitte der LP. Die Gitarre donnert im Hintergrund, der Bass brummt versteckt, aber deutlich seine Lines und die Vox sing heiser „Hang on, hang on“.

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Cover "Grand Delusion"
Cover “Grand Delusion”

Matt Boroff kann aber nicht nur rockig, sondern auch verwunschen und geheimnisvoll sein und damit eine wunderschöne postapokalyptische Wüstenlandschaft malen. Mit verhallenden Gitarren und Drums mit Reverb erzeugt er einen Klangteppich der besonderen Art – wie auf dem Track „Modern Plagues“. Wem hier noch die Melancholie fehlt, der wird mit „Dissolve“ beschenkt, einem traurigen, nostalgischen Song, der direkt ins Herz geht. Das Album endet mit „Strange Mirror Of Black“, einem sehr melodischen Lied, das – wie der Titelsong – recht ruhig und gelassen ist. Hier sticht die Akustikgitarre hervor, die eine wunderschöne Melodie spielt und die Stimme perfekt unterstützt.

Alles in allem kann man froh sein, einen derart begabten Musiker in Österreich zu haben – er hat einfach alles, was es braucht, um qualitativ hochwertigen Alternative Rock auf dem Niveau von Nirvana und Queens oft the Stoneage zu machen.

Antonia Seierl

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