Der Preis der Stadt Wien für die Kategorie Musik geht in diesem Jahr an den Komponisten , Pianisten und Vienna Art Orchestra-Begründer Mathias Rüegg. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert und wird jährlich von einer unabhängigen Fachjury zuerkannt. Die Preisverleihung findet am 16. November im Rahmen eines Galaabends statt. Mit der Verleihung dieses Preises würdigt die Stadt Wien die großartigen Leistungen von Mathias Rüegg und dessen prägende Rolle für die heimische Jazzszene. Eine Anerkennung die der gebürtige Schweizer mehr als verdient.
Eigentlich wurde es wirklich schon höchste Zeit, dass die Stadt Wien Mathias Rüegg jene Ehre zuteil werden lässt, die er schon seit langem verdient. Seine Verdienste für die Musikstadt Wien sind unbestritten und nicht hoch genug einzustufen. Seit über 30 Jahren gehört der in der Schweiz geborene Pianist und Komponist zu den großen Persönlichkeiten der heimischen Jazzszene. Viele Entwicklungen hätte es ohne sein Engagement nicht gegeben. Es ist nicht nur das Vienna Art Orchestra mit dem Mathias Rüegg weltweit für Furore sorgen konnte. Mit den zahlreichen Konzerten seines Ensembles trug er auch dazu, Wien im internationalen Rahmen als eine lebendige und facettenreiche Musikstadt zu positionieren. Zudem sorgte er mit der Gründung des Porgy & Bess 1993 dafür, dass sich die heimische Jazzszene langfristig in Wien etablieren konnte.
Den Entschluss eine musikalische Karriere einzuschlagen, fasste Rüegg eigentlich eher spät. Zunächst als Lehrer tätig beschloss der gebürtige Schweizer erst mit 21 Jahren den Schritt in Richtung Musikerleben zu wagen. Er übersiedelte nach Graz und begann dort an der Hochschule für Musik in Graz klassische Komposition und Jazz-Piano zu studieren. Nur eine kurze Zeit führte ihn sein Weg nach Wien, wo er anfangs seinen Lebensunterhalt als Pianist in Nachtclubs verdiente. 1977 schließlich gründete er mit Hilfe von Wolfgang Puschnig das Vienna Art Orchestra, für das er bis zum heutigen Tag alle Eigenkompositionen geschrieben hat. Neben der Leitung des Orchesters fand er immer wieder auch Zeit sich anderen Projekten zu widmen. So komponierte er Bühnen- und Filmmusiken, wobei er oftmals mit dem anerkannten Theatermacher George Tabori zusammenarbeitete. Auch beschränkte er sich nicht nur auf den Jazzsektor, sondern schrieb auch Werke für klassische Ensembles wie etwa für die Wiener Symphoniker. (mt)
