MARY BROADCAST – „Panic“

Nun ist es vollbracht – nach sechs Singles mit dazugehörenden Musikvideos bringt die Liedermacherin MARY BROADCAST ihr im vergangenen Jahr gestartetes Projekt mit der EP „Panic“ (Between Music; VÖ: 21.1.) nun zu einem Abschluss.

Mary Broadcast überzeugt auf „Panic“ einmal mehr als eine Popkünstlerin mit eigenem Charakter und eigener Vorstellung. Die Liedermacherin liefert mit ihren Songs eindrucksvoll den Beweis, dass Tiefgang und Pop nicht zwangsläufig Gegensätze bilden müssen, sondern sehr wohl auch bestens miteinander funktionieren können.

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Die im Laufe des letzten Jahres veröffentlichten und nun zu einer EP zusammengefassten Nummern besitzen dieses gewisse Etwas, diese besondere Schwingung, sie erzählen sich auf der einen Seite über Melodien, die sofort ins Ohr gehen und diese auch nicht mehr so schnell verlassen, auf der anderen entfalten sie sehr stimmungsvolle Note, die jede Form von Oberflächlichkeit auf eindringliche Art durchdringt. Man spürt in jedem Moment, dass man es hier mit einer Künstlerin zu tun hat, die wirklich etwas zu sagen hat und mit ihrer Musik auch zum Nachdenken anregen will.

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Und dafür gibt die neue EP einiges her. Der Hintergrund von „Panic“ ist nämlich ein zutiefst persönlicher und ernster. Die Liedermacherin verarbeitet in den sechs Indie-Pop-Rock-Nummern in der Person der von ihr geschaffenen Kunstfigur Aver das Erlebnis einer Fehlgeburt und wie dieses Ereignis ihre eigene Sichtweise beeinflusst und verändert hat. Mary Broadcast macht die Geschichte einer Frau zum Thema, die aus der Verletzung, der Trauer und dem Schmerz heraus Stärke und Durchhaltevermögen entwickelt, sich neue Ziele definiert und so wieder zurück ins Leben findet.

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Der Grundton ihrer Songs, die alle in G-Dur oder G-Moll geschrieben sind, ist erwartungsgemäß ein melancholischer. Aber nicht nur. Mary Broadcast lässt auch Hoffnungsschwimmer zu und lässt es musikalisch auch einmal schwungvoller zugehen, es muss ja irgendwie weitergehen und das tut es auch.

Mary Broadcast und ihre Band liefern mit „Panic“ auf jeden Fall ein mehr als nur ein interessantes Kontrastprogramm zum unzähligen Male im Pop Produzierten ab. Die Songs, die man zu hören bekommt, wirken auf verschiedenen Ebenen, sie berühren und entwickeln Tiefe genauso wie sie auch in wunderbarer Weise stilvoll zu unterhalten wissen. Ein richtig starkes musikalisches Statement.

Michael Ternai

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Links:
Mary Broadcast
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Mary Broadcast (Instagram)Between Music