Martin Reiter im Konzerthaus

Am 29. Mai ist mit Martin Reiter einer der vielseitigsten Pianisten des Landes im Wiener Konzerthaus zu Gast. Mit im Gepäck hat er dabei sein aktuelles Album “Alma”, auf dem der einstige Hans Koller Preisträger einmal mehr sein außergewöhnliches Talent unter Beweis stellt. An diesem Abend steht ihm niemand geringerer als Alegre Correa unterstützend zur Seite.

Bereits das vor drei Jahren erschienene Debüt-Album “Chez es saada” wirbelte in heimischen Jazzkreisen gehörig viel Staub auf. Im positiven Sinne natürlich. Aber nicht nur in Österreich stieß das Album auf breites Interesse, auch international eröffnete es dem vielseitigen Musiker  ganz neue Türen. Doch damit nicht genug. Noch im selben Jahr erhielt der junge Pianist auch den begehrten Hans Koller Preis in der Kategorie Newcomer des Jahres.

Den eingeschlagenen Weg setzte Martin Reiter auch auf seinem Zweitlingswerk “Alma” konsequent fort. Der portugiesische Titel bedeutet übersetzt “Seele”. Musikalisch handelt es sich um eine Art Liebeserklärung an Brasilien. Schon in jungen Jahren war Martin Reiter von den Klängen dieses südamerikanischen Landes fasziniert. Auf “Alma” unternimmt der Pianist den Versuch, die unterschiedlichen musikalischen Welten miteinander in Einklang zu bringen. So vermischt sich in den Stücken etwa brasilianische Folklore mit Einflüssen des Contemporary Jazz. Zudem standen dem 1978 geborenen Wiener im Entstehungsprozess unüberhörbar auch klassische Komponisten wie Bach und Chopin zur Seite. Überhaupt ist der musikalische Fundus dessen sich der Wiener bedient, enorm breit gefächert. Der/Die HörerIn bleibt teilweise nicht anderes übrig, als staunend zur Kenntnis zu nehmen, mit welcher Leichtigkeit er die verschiedenen Spielarten zu vereinen vermag. Man merkt deutlich, dass Martin Reiter im Laufe der Zeit seine eigene Sprache gefunden und diese immer mehr verfeinert hat.

Bei den Aufnahmen zu Alma ist dem Pianisten ein international hochkarätig besetztes Ensemble, mit Kollegen wie Alegre Corrêa, Bertl Mayer und Matthias Pichler, unterstützend zur Seite gestanden. Trotz der an und für sich eher komplexen und anspruchsvollen Songstrukturen, gelingt es den Musikern dennoch, eine Atmosphäre voller Spielfreude zu entfachen. Diese wird Martin Reiter gemeinsam mit seiner Truppe auch im Wiener Konzerthaus nicht vermissen lassen. Aus diesem Grund sollte man sich als Jazzliebhaber, einen Auftritt dieses Ausnahmemusikers eigentlich nicht entgehen lassen.(mt)

Foto Martin Reiter: Dietmar Halbauer

 

 

 

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