Martin Koller zu Gast im Nexus

Martin Koller zählt zu jener Gruppe von Musikern, die stets unbeirrt ihren ganz eigenen Weg verfolgen und denen es fast spielend gelingt,  aus unterschiedlichsten Stilen und Strömungen eine ganz individuelle ästhetische Klangsprache zu entwerfen. Nach längerer Zeit widmet sich der Gitarrist nun wieder seinem Solo-Projekt. Unter eigenem Namen und mit neu zusammengestellter Band im Rücken macht sich der gebürtige Villacher nun einmal mehr daran, unbekanntes Terrain zu beschreiten. Am 4. Februar ist Martin Koller im Kunsthaus Nexus in Saalfelden zu Gast. Ein neues Album des Gitarristen soll im März erscheinen.

Martin Koller ist ein Perfektionist wie er im Buche steht. Die Akribie und Genauigkeit, mit welcher der Gitarrist an Projekte herangeht, gleicht der Arbeitsmethode eines Wissenschaftlers. Bis ein Endprodukt, sprich ein Stück, präsentiert werden kann, durchläuft dieses eine fast endlose Experimentierphase, im Laufe derer, vermutlich tausende Male Ideen und Ansätze  entwickelt und auch wieder verworfen werden. Gleichzeitig ist der Gitarrist aber auch ein Freigeist, der mit Vorliebe an den Schnittstellen der verschiedenen Stile und Spielformen agiert und von irgendwelchen Kategorisierungen seiner Musik wenig hält.

Herkömmliche Standards in punkto Songwriting lässt der gebürtige Villacher links liegen und verlässt sich beim Komponieren einfach auf seine Intuition. Ersichtlich wird sein fast grenzenloses Musikverständnis an den zahlreichen Projekten, die ihn schon durch fast alle Genres, angefangen beim Jazz, über Rock und Elektronik bis hin zur Improvisation geführt haben. Wobei er natürlich jede dieser einzelnen Spielformen einer gant eigenen Interpretation zugeführt hat. Einzig seine Absicht, die Musik einem ästhetischen Aspekt zukommen zu lassen, zieht sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Schaffen.

Aus diesem Blickwinkel ist auch sein aktuelles Bandprojekt zu betrachten. Unterstützt von den Musikern Hans Rainer (Bass), Thomas Käfel (Schlagzeug), Alex Gantz (Gitarre, Elektronik) macht sich der Gitarrist daran, all seine bisher gemachten Erfahrungen in einem einzigen homogenen Gesamtsound zusammenzufassen. Wie dieser nun tatsächlich aussieht, lässt sich im Vorhinein nur erahnen, wiewohl durchaus angenommen werden kann,  dass er sehr vielschichtig, von zerbrechlich bis brachial, von minimalistisch bis ausufernd erklingen wird. Einen ersten Eindruck gewährt mit Sicherheit das Konzert im Kunsthaus Nexus in Saalfelden. (mt)