Martin Klein zu Gast auf der summerstage

Am 16. Juli ist ein besonders vielversprechender Songwriter auf der summerstage Bühne zu bewundern – Martin Klein. Das im Jahr 2008 erschienene Debütalbum „Songs for my Piano“ begeisterte nicht nur Fans, es überzeugte auch zahlreichen Kritiker des Landes. Kein Wunder, denn seine Musik ist von der besonderen Sorte. Geschickt wird mit Gegensätzen wie laut-leise und schwermütig-hoffnungsvoll gearbeitet, kein Song gleicht dem anderen. Unterstützung erhält der Songwriter an diesem Abend von Manuel Brunner mit Bass und Benni Lechner auf dem Schlagzeug zur Seite.

Der in Innsbruck aufgewachsene Martin Klein lernte in seiner Kindheit Cello und Klavier, seine Begeisterung für letzteres ist ihm bis heute erhalten geblieben. Mit 19 Jahren ging er in die Niederlanden, wo er bei dem international renommierten blinden Bert van den Bink Klavier studierte. Wieder in Österreich tourte er mit der Amadeus-Gewinnerin Clara Luzia und trat bei den Salzburger Festspielen auf, was ihm eine kleine aber feine Fangemeinschaft einbrachte. Nach seiner ersten CD-Veröffentlichung „Songs for my Piano“ war er häufig auf dem Radiosender FM4 zu hören, wodurch er einer deutlich breiteren Öffentlichkeit ein Begriff wurde.

An seiner Einstellung zur Musik hat sich dadurch aber nichts geändert. Nach wie vor spielt er nur, was ihm gefällt und hinter dem er zu hundert Prozent stehen kann. Das Ergebnis ist eine eigenwillige, intensive, kraftvolle und vor allem schöne Musik.

Wer sie zum ersten Mal hört, weiß nicht, worauf er sich da eingelassen hat. Gerade überlegt man noch, ob man nicht wieder abdrehen soll, da überkommt einen mit voller Wucht die Kraft des Zusammenspiels von Stimme und Piano. Gebannt lauscht man den unerwarteten Klängen, fast kommt man mit den schnellen Übergängen von schwerer Melancholie zu übermütiger Hoffnung nicht mit, man fängt sich von dem aufbrausenden Spiel nur um gleich wieder überrollt zu werden, von den Geschichten, die erzählt werden und von der Stimme, die sie erzählt. Nach dem ersten Lied sitzt man benommen da – und freut sich auf das nächste.

Sympathisch macht Martin Klein auch, dass er trotz seines Erfolges nicht auf den Zug des schnellen Geldmachens gesprungen ist. Bei den Aufnahmen ist es ihm wichtiger, wirklich zufrieden mit ihnen zu sein und nicht, dass sie möglichst schnell fertig zum Verkauf sind. Also ein Songwriter, der voll und ganz zu seiner Musik steht – merkt man!
Miriam de Goederen