Martin Klein – Tracks for my Keyboards

Nach „Songs for my Piano“ (2008), und „lass uns bleiben“ (2011) erscheint mit „Tracks for my Keyboards“ nun das dritte Album des aus Innsbruck stammenden Musikers Martin Klein. Das mediale Echo auf sein Debüt war durchwegs positiv. So schrieb der Falter von einem “Thom Yorke ohne Kunstrucksack und einem Maximilian Hecker ohne Elfenbeinturm”, der Standard von “sensibler und obsessiver Kunst” und das mica von einem der ohne Zweifel zu den hoffnungsvollsten Vertretern der heimischen Singer/Songwriter-Szene. Zudem bekamen seine Lieder “Don´t let it get you down” und “On my way to you” massives Airplay auf dem alternativen Radiosender FM4. Ob dies auch bei den Nummern seines nun erscheinenden dritten Werks “Tracks for my Keyboards”  der Fall sein wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. Denn hört man sich das neue Material, wird klar, dass der gebürtige Innsbrucker von seiner bisherigen Erfolgsformel abgegangen ist. Mehr als noch zuvor zeigt er sich von einer experimentellen und verspielten Seite.

Die Frage nach dem zentralen Thema seiner Musik beantwortet Martin Klein im Booklet seines dritten Albums „Tracks for my Keyboards“ kurz und bündig mit: „Ich selbst bin das zentrale Thema.“ Entstanden sind die Songs in den letzten fünf Jahren in kompletter Alleinregie in der eigenen Wohnung. Jeden einzelnen Ton mit Hilfe einer Loopstation selbst gesetzt, versuchte sich der Liedermacher an einer Neudefinition seines bisherigen Stils.

So etwa entwickelt sich der Opener des Albums „Vienne“ ganz ungewohnt zu einem minimalistisch, sich stetig verdichtenden und mit allerlei Sounds angereicherten Klangteppich. Seine in französischer Sprache ins Mikrophon geflüsterten Vocals verleihen der Nummer zudem einen sehr intimen Charakter. Auch wird hörbar, dass Martin Klein diesmal bewusst auf das Mastern und Mixen der Songs verzichtet hat. Vielmehr stand für ihn ein autonomer Arbeitsprozess fernab von kommerziellen Zwängen und künstlerischen Kompromissen im Vordergrund.

Mit einer alten Loop-Maschine und zwei 80er-Jahre-Keyboards arbeitete Martin Klein seit 2008 an dem im Mai 2013 erscheinenden Album, welches sich strak von seinen beiden Vorgängern unterscheidet. Die Erweiterung seines Equipments bewirkt auch eine musikalische Expansion. Er selbst tituliert die bislang an ihm unbekannte musikalische Seite als Elektro-Trash-Punk aus dem Wiener Untergrund. Martin Klein fügt seinen Stücken mit den neuen Mitteln eine zusätzliche Ebene hinzu. Trotz der elektronischen Elemente,  als neue Komponente in seiner Musik, bleibt sein Stil insgesamt jedoch eher minimalistisch. Den Roten Faden bilden nach wie vor die Melodielinien seines Klaviers, die wie gewohnt sich schon nach kurzer Zeit in den Gehörgängen festsetzen.

Die Gelegenheit, die neue musikalische Seite an Martin Klein kennenzulernen, gibt es am 29.5.2013 im Rahmen der Präsentation im Wiener Brut.

http://www.martinklein.at/