Marilies Jagsch im Fluc

Mit der 23-jährigen Marilies Jagsch ist am 21. Februar einer der neuen und zugleich vielversprechendsten Sterne am heimischen Songwriter-Himmel zu Gast in der Wiener Fluc Wanne. Im Gepäck mit dabei hat die gebürtige Riederin ihr, von allen Seiten, viel beachtetes Debüt-Album mit dem Titel “Obituary On A Lost Mind”.

Die heimische Singer/Songwriter-Szene erlebt, ausgelöst durch Clara Luzia, im Moment eine Art Aufschwung, wie es ihn in den letzten Jahren nicht gegeben hat. Dieser findet zwar in einem kleineren Rahmen statt, doch die vermehrte Berichterstattung in diversen Medien belegt, dass sich auf diesem Sektor durchaus etwas tut. Eine Künstlerin, die auf dem Besten Weg ist, in Zukunft eine führende Rolle innerhalb der Szene einzunehmen, ist die in Wien lebende Marilies Jagsch.

Es waren vor allem die zahlreichen österreichweiten Live-Auftritte in den letzten Jahren, welche den Bekanntheitsgrad der jungen Musikerin in der heimischen Singer/Songwriter-Szene nach und nach anwachsen ließen. Wohl auch aus diesem Grund und natürlich wegen der hervorragenden Musik ist mit Clara Luzia schließlich Österreichs führende Songwriterin an Marilies Jagsch herangetreten, um sie bei dem von ihr betriebenen Plattenlabel Asinella unter Vertag zu nehmen. “Obituary On A Lost Mind” heißt das überraschend sehr reif klingende Erstlingswerk der gebürtigen Riederin und es vereint alle wichtigen Trademarks, welche für das Genre so entscheidend sind.

Eine über weite Strecken sehr reduziert eingesetzte Instrumentierung erschafft eine unheimlich dichte und in die Tiefe gehende Atmosphäre. Zudem verfügt Marilies Jagsch über eine ungemein schmerzhaft-schöne Stimme, mit der sie in der Lage ist, unterschiedlichste Stimmungen zu erzeugen, welche den/die HörerIn immer wieder aufs Neue berühren. Trotz einer eher melancholischen Grundstimmung, verfällt die wohl nicht unbedingt optimistischste Musikerin aber nicht in einen selbstmitleidigen Ton. Zwischen all den dunklen Wolken lässt sie hin und wieder kleine Hoffnungsschimmer erstrahlen.

Auf der Bühne erhält die Songwriterin  Unterstützung von Konstantin Jagsch, Lukas Lauermann und Stephan Stanzel. Mit “Obituary On A Lost Mind” ist es Marilies Jagsch auf Anhieb gelungen, ein mehr als beachtliches Debüt hinzulegen. Man kann durchaus davon ausgehen, dass von der jungen Musikerin auch in Zukunft noch so einiges zu hören sein wird.
Michael Ternai

Foto Marilies Jagsch: Mario Lang