Dass es sich bei Manu Delago um einen begnadeten Perkussionisten und Hang-Spieler handelt, hat sich inzwischen offenbar auch international herumgesprochen. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass der gebürtige Tiroler ein Angebot für eine Zusammenarbeit erhalten hat, dass schlicht und einfach als sensationell zu bezeichnen ist. Denn niemand geringere als die isländische Pop-Ikone Björk hat den inzwischen in London lebenden Musiker für ihre aktuell laufende Biophilia-Tour als Perkussionisten verpflichtet, ein Engagement, welches quasi einem Ritterschlag gleichkommt. Für 2012 sind Konzerte unter anderem in den USA, Spanien, Polen, Portugal und Russland geplant.
Nicht viele MusikerInnen können von sich behaupten, an ihrem Instrument zu den Besten der Welt zu gehören. Manu Delago kann und darf das, obwohl er selbst dies vermutlich aus Bescheidenheit wohl selbst nie tun würde. Der gebürtige Innsbrucker, der am Tiroler Landeskonservatorium bei Norbert Rabanser und Gunnar Fras klassisches Schlagwerk studierte und in London an der Guildhall School of Music ein Masterstudium in Jazz-Schlagzeug, sowie am Trinity College of London ein Kompositionsstudium absolvierte, zählt zu den wenigen echten Hang-Virtuosen dieser Erde. Sein Umgang mit diesem außergewöhnlichen Schweizer Instrument, welches er 2003 für sich entdeckt hat, ist schlicht und einfach einzigartig wie auch faszinierend.
Es war dieser schwer zu definierende, tiefgehende und weiche Klang des Hang, der es dem einst Musiker so angetan hat. Aber es ist nicht nur seine virtuose Spieltechnik, die ihn zu einem Ausnahmekönner hat werden lassen. Es sind vor allem auch seine ungemein ausgeprägte Offenheit unterschiedlichsten Strömungen und Projekten gegenüber sowie eine fast unstillbare Experimentierfreude, welche den inzwischen in London lebenden und sehr betriebsamen Musiker in hohem Maße auszeichnen. So fühlt sich Manu Delago im Jazz und der Improvisation genauso beheimatet, wie auch in der klassischen Kammermusik, im Drum’n’Bass oder im Pop.
Kein Wunder also, dass der mehrfach ausgezeichnete Perkussionist und Komponist inzwischen weit umher gekommen ist und in bereits vielen international renommierten Konzertsälen wie etwa im Roundhouse, im Southbank Centre und im Barbican in London, in der Forbidden City Concert Hall in Peking, im Downtown Independent Theatre in Los Angeles und im Konzerthaus in Wien auf der Bühne sein Können unter Beweis stellen konnte. Auch die Namen der vielen KünstlerInnen, mit denen er in seiner Karriere bislang zusammen arbeiten durfte, lesen sich überaus prominent: Shpongle, Bugge Wesseltoft, Didier Lockwood, Stuart McCallum, Wolfgang Puschnig, Boris Grebenshikov, Georg Breinschmid und eben auch Björk.
Welch hohes Ansehen Manu Delago, der gemeinsam mit Christoph Pepe Auer mit „Living Room“ zudem noch das erste Bassklarinette – Hang – Duo der Welt gegründet hat, im Moment auch bei Musikliebhabern weltweit geniest, beweisen die mehr als zwei Millionen Hits auf Youtube für sein Solostück „Mono Desire“, welches inzwischen zu den beliebtesten Hang-Videos der Welt zählt.
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Aktuell ist der vielbeschäftigte Perkussionist und Komponist zusammen mit seinem langjährigen musikalischen Weggefährten Christoph Pepe Auer und einem Streichtrio bestehend aus Musikern des London Symphony Orchestras (Ellie Fagg, Tom Norris, Gregor Riddell) dabei, das erste Ensemble mit Hang/Bassklarinette/Violine/Violine/Cello) ins Leben zu rufen. Geplant ist Veröffentlichung des Erstlingswerks dieses außergewöhnlichen Quintetts für März. (mt)
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Manu Delago