Mann über Bord im Fluc

Am 15. März dürfte im Wiener Fluc wieder einmal so richtig die Post abgehen. Grund dafür ist eine Band, die keinerlei Berührungsängste mit Krach in all seinen Ausprägungen hat. Die dreiköpfige Truppe Mann über Bord konnte mit ihrem Erstlingswerk “Frauen und Kinder zuerst” erst vor kurzem für einiges Aufsehen sorgen.

Mann über Bord sind Erwin Schober (Schlagzeug, Gesang), Stefan Ehgartner (Gitarre, Gesang) und Stephan Sperlich (Synthesizer, Gesang). Das im vergangenen Jahr beim befreundeten südsteirischen Label Pumpkin Records erschienene und in Eigenregie erarbeitete Debüt “Frauen und Kinder zuerst” beinhaltet alles, was anspruchsvolle Krachfanatiker von einem richtig guten Album erwarten. Da prallen Punk, Rock und Metal-Einflüsse aufeinander und wechseln sich im Minutentakt ab, dazu gesellen sich zusätzliche Versatzstücke aus den Bereichen Techno und Drum’n’Bass und fertig ist eine ungemein erfrischend chaotisch klingende Version moderner Popularmusik. Genrebedingte Grenzen, wenn es um die Frage geht, was nun erlaubt ist und was nicht, gibt es schlicht und einfach nicht. Das Trio macht, so scheint es zumindest, genau das, wozu es gerade Bock hat. Die Freude am Krawallmachen einigt die drei Musiker, die auch ab und zu zum Mikro greifen und den Kompositionen Songcharakter verleihen.

 

Konzerte von Mann über Bord entwickeln sich in der Regel zu recht schweißtreibenden Angelegenheiten. Dem Publikum bleibt meist nichts anderes übrig, als sich von der Musik mitreißen zu lassen und einfach abzurocken. Der Konzertabend im Fluc bietet einmal mehr eine hervorragende Möglichkeit, sich von den Qualitäten des Trios zu überzeugen.(mt)

 

Foto Mann über Bord: Anna Steiden