Mitte Februar erschien das nunmehr dritte Album von Edita Malovčić alias Madita. „Pacemaker“ heißt das gute Stück. Und wie man es von der vielseitigen Künstlerin gewohnt ist, präsentiert sie sich auch diesmal musikalisch wieder in einem neuen Gewand. Bewegte sich Madita auf dem Vorgängeralbum „Too“ noch deutlich auf der poppigeren Schiene, stehen nun eher düster angehauchte 80er-Synthie-Klänge im Vordergrund. Am 22. Juli ist Madita zu Gast auf der Wiener summerstage.
Edita Malovčić ist eine mit vielen Talenten gesegnete Künstlerin. Sie ist nicht nur eine erstklassige Schauspielerin (Nordrand, Der Knochenmann), sondern auch eine außergewöhnliche Sängerin, die es inzwischen auf drei hochklassige Alben gebracht hat. So unterschiedlich die Wienerin ihre Filmrollen anlegt, so wandlungsfähig agiert sie auch in ihrer Musik. Schon die ersten beiden Alben „Madita“ und „Too“ gingen jeweils in eine andere stilistische Richtung. Standen die Songs des Debüts noch stark im elektronisch angehauchten Clubkontext, bewegte sich die Sängerin auf ihrem Zweitlingswerk deutlich hin zu eher poppigeren und radiotauglicheren Klängen.
Auf dem neuen Output „Pacemaker“ macht die in Wien geborene Musikwissenschafterin und Singer-Songwriterin nun wieder einen Schritt zurück. Anstatt auf Nummer sicher zu gehen und eine zweite Ausgabe des Erfolgsalbums „Too“ abzuliefern, präsentiert sich die Madita in ihren neuen Songs deutlich experimenteller, düsterer und zum Teil sperriger. Vom organischen Sound und dem jazzig loungigen Charakter der Songs der Vergangenheit ist wenig geblieben. Nun sind eine synthetische Snare und dumpfe Schläge einer Drummachine, die den Takt vorgeben. Darüber breiten sich ungewohnt schrille und unterkühlte Synthieklänge aus, die stark an die 80er Jahre erinnern. Dazu schimmern zwischen den Tönen immer wieder deutliche New Wave Anleihen durch.
Produzent Vlado dZihan, mit die Wienerin schon auf ihren vorhergegangenen Alben zusammengearbeitet hat, schafft durch diesen neuen Sound mehr Raum für die Stimme der Sängerin. Mehr als noch auf den Vorgängeralben hat die Künstlerin auf dem neuen Output die Möglichkeit, ihre gesanglichen Stärken auszuspielen.
„Pacemaker“ ist kein Album, das sich bereits nach erstmaligem Durchhören erschließt. Doch lässt man den neuen Songs Zeit, eröffnet sich ein höchst interessanter und facettenreicher Klangkosmos, der sich vor allem durch eine ausgeprägte Liebe fürs Detail auszeichnet. (mt)