LUNA*LAB – Calling

In dem Duo LUNA*LAB haben sich mit dem Multiinstrumentalisten Wolfgang Zamastil und der Musikerin und Sängerin Ángela Tröndle ganz offensichtlich zwei Künstler getroffen, die dieselbe musikalische Sprache sprechen, die gleichen Vorstellungen teilen und diese auch aufgrund ihres Könnens, Musikverständnisses und Talents auch in wirklich starke Songs umzumünzen wissen. Beide aus Salzburg stammend und in der Vergangenheit eher dem Jazz verhaftet (vor allem Ángela Tröndle konnte sich unter anderem mit ihrer Jazz-Formation Mosaik auch über die heimischen Grenzen hinweg einen Namen machen), finden sie in ihrem gemeinsamen Projekt den Weg hin zum Pop. Wohlgemerkt zu dem der anspruchsvolleren Sorte, wie auch auf dem nun erscheinenden Debüt „Calling“ (Session Work Records) zu hören ist. Live vorstellen werden Wolfgang Zamastil und Ángela Tröndle „Calling“ am 29. September im Wiener Gürtellokal B72.

Dass bei LUNA*LAB nicht unbedingt das Zitieren des üblichen Popformats auf dem Programm steht, kann man sich bei der musikalischen Vergangenheit der Beteiligten denken. Der aktuell in Köln lebende Wolfgang Zamastil und Ángela Tröndle, die seit 2008 gemeinsam Musik schreiben, aufnehmen und produzieren, haben ihre eigene Idee von dem, wie ihre Musik erklingen sollte, und folgen daher auch nicht durchgehend den herkömmlichen Strukturen des Pop. Immer wieder gelingt es ihnen, diese zu ihren Gunsten umzumodeln und sie so zu gestalten, dass diese Spannungsbögen bilden, die von den beiden geschickt zu ihren jeweiligen, oftmals von Angela Tröndles mehrstimmigen Gesang getragenen Höhepunkten geführt werden. LUNA*LAB lassen ihren abwechslungsreich arrangierten Nummern bewusst den Raum, den diese benötigen, um sich wirklich voll entfalten zu können. Da kommt es schon auch vor, dass das Duo ein wenig auch in den Jazz eintaucht und es etwas komplexer werden lässt, um dem Ganzen eine zusätzlich verspieltere und damit noch eigenständigere Note zu verleihen.

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Der warme und gediegene Sound, in welchen die irgendwo zwischen akustischem Liedermachertum, Folk und leichten Rockanleihen angesiedelten Songs eingebettet sind, und Ángela Tröndles sanfte Stimme ergänzen sich nahezu perfekt und sorgen dafür, dass alles auf betörende Art im Fluss gehalten wird. Es ist fast so, als würde man quasi von einem Lied zu nächsten getragen werden. Die Zeit des Durchhörens dieses Album vergeht so schnell, dass man urplötzlich beim letzten Ton angekommen ist, obwohl die Lust, sich noch tiefer in das musikalische Universum der beiden hineinzubegeben, noch lange nicht gestillt ist.

LUNA*LAB – Part-Time Reality by mica

Es ist ein zeitlos eleganter, manchmal auch charmant verträumter Artpopentwurf, mit dem LUNA*LAB aufwarten, einer, der auch nach mehrmaligen Durchläufen zu gefallen weiß, weil jeder Song einen Charakter besitzt und es dadurch keinerlei Wiederholungen gibt. Wolfgang Zamastil und Ángela Tröndle zeigen sich als wunderbar eingespieltes Songwritergespann, von dem man, führt man sich die Qualität ihres Debüts vor Augen, mit Sicherheit auch noch in Zukunft so einiges zu hören bekommen wird. Wünschenswert wäre das auf jeden Fall. (mt)

Foto: Daniel Domig

 

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