Lunaffair & Magdalena Piatti im ChelseaAm 19. Jänner sind mit der Rockband Lunaffair und der Songwriterin Magdalena Piatti zwei junge und ungemein vielversprechende österreichische Acts auf der Bühne des Wiener Chelsea zu sehen. Während die erstgenannte Combo sich im Fahrwasser von Bands wie The Cure, Depeche Mode und Placebo bewegt, versucht die junge Musikerin beim Publikum mit leisen und gefühlvollen Tönen zu punkten.
Lunaffair gibt es seit ungefähr zwei Jahren. Eigentlich eine kurze Zeit bedenkt man, dass es der vierköpfigen Wiener Formation gelungen ist, innerhalb so kurzer Zeit einen eigenen unverkennbaren und eigenständigen Stil zu finden. Zwar schwingen in den Songs unverkennbar auch die Einflüsse solcher Bands wie The Cure, Placebo, Muse oder Depeche Mode mit, was Lunaffair aber in Punkto Songwriting hier auf die Beine stellen, kann sich durchaus hören lassen. Hier stehen atmosphärische Synthieklänge, elektronische Beats und Alternative-lastige Gitarren in solch Eintracht nebeneinander, wie man es hierzulande nur selten zu hören bekommt.
In einem etwas anderen Fahrwasser bewegt sich der zweite Act des Abends. Mit ihrer vor zwei Jahren erschienenen EP “Inner Space” konnte die Songwriterin Magdalena Piatti erstmals auf sie aufmerksam machen. Mal leise und sanft, mal stürmisch kraftvoll aber stets mit einer ungemein in die Tiefe gehenden Emotionalität erschafft die junge Künstlerin Songs, die sich schon nach erstmaligen Hörgenuss im Kopf der HörerInnen festsetzen. Überhaupt legt Magdalena Piatti ein sehr ausgeprägtes Gespür für gefühlvolle Melodien an den Tag. Insgesamt geht die Musikerin mit sehr reduziert eingesetzten Mittel an die Sache heran. Um ihren sanften aber ausdrucksstarken Gesang spinnt Piatti eine zerbrechliche von ihrem Klavierspiel getragene Klangwelt, die mit gelegentlichen elektronischen Spielereien und leisen Streichereinsätzen geschmückt ist. Dabei kommt die Musikerin ganz ohne gängige Pop-Klischees aus. Sie lässt einfach die Musik für sie sprechen, die im Grunde genommen nur als Vehikel dazu dient, ihr innerstes Gefühlsleben, mit all seinen Höhen und Tiefen, glaubhaft nach Außen zu tragen.
Sowohl Lunaffair wie auch Magdalena Piatti sind ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass hierzulande auch abseits der großen Öffentlichkeit erstklassige Musik entstehen kann. Das Publikum bekommt an diesem Konzertabend auch jeden Fall zwei hochtalentierte Acts präsentiert, von denen man auch in Zukunft noch einiges zu hören bekommen wird. (mt)