Mit Luise Pop ist am 5. September ein echter Geheimtipp aus dem Hause Assinella im Roten Bogen in Wien zu Gast. Das Dreiergespann, das im vergangenen Jahr mit seinem Debütalbum “The Car The Ship The Train” einiges Aufsehen erregen konnte, bietet facettenreichen Elektropop mit rockigen Anleihen und sich schnell in den Ohren festsetzende Mitsingmelodien.
Bevor sich Vera Kropf, Lisa Berger und Ina Freudenschuß 2004 zum Trio Luise Pop zusammengeschlossen haben, waren sie bereits in diversen anderen Formationen tätig, die vorwiegend zwischen den Bereichen des Diskurs-Synthpop und Mouse-On-Mars-artigen Laptop-Miniaturen angesiedelt waren. Stilistisch steckte der Dreier dabei ein recht weites Feld ab. Obwohl sie aber fleißig am Songschreiben waren, dauerte es geschlagene vier Jahre bis man die Tracks auch auf einem Album verewigen konnte. Dazu kam, dass 2007 Schlagzeugerin Ina Freudenschuß der Band den Rücken kehrte. Ersatz fanden die beiden übriggebliebenen Musikerinnen im “Ja, Panik”-Sänger Andreas Spechtl. Danach ging es dann schnell. Das Trio verschanzte sich in einem eigens eingerichteten Gartenstudio und nahm die Stücke komplett in Eigenregie auf.
Herausgekommen ist eine Reihe erstklassiger Poplieder, die zu professionellen Aufnahmen keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Wie schon vorher erwähnt, kennen Luise Pop keinerlei stilistische Grenzen. Die verschiedenen Backgrounds der Beteiligten fließen geschmeidig in ein Setting aus Lo-Fi-Schrammelpop mit melancholischem Elektronik-Geplinker und wechselndem, zumeist englischem, Gesang. So wechseln sich auch schon mal folkige Gitarrenklänge ab mit stampfenden Drumcomputer-Mixes, wehmütigen Synthstrings oder auch Euro-Dance-Anleihen. Alles in allem bietet “The Car The Ship The Train” genau das, was Elektropopfans von einem erstklassigen Album erwarten. Melodien, die in den Ohren hängen bleiben und Rhythmen, die zum Abtanzen animieren.(mt)
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Luise Pop (myspace)