Love & Fist – Last Days in Country

Quasi um die Wartezeit auf das im kommenden Jahr erscheinende zweite Full-Length Album zu verkürzen, veröffentlichen Love & Fist im Dezember mit „Last Days in Country” (Seayou Records) eine 4-Track EP, die schon einmal einen ersten Vorgeschmack darauf bieten soll, was wirklich Schönes und Erstklassiges die Fans von der Band 2013 erwarten dürfen. Akustische Popmusik mit Tiefgang in Reinkultur, stimmungsvolle und eigenständige Songs, die trotz ihrer nachdenklichen und melancholischen  Schlagseite, dann doch niemals ins Schwermütige hineinkippen. Präsentieren werden Jakob Kubizek und Stefan Deisenberger (u.a. Naked Lunch), die beiden Köpfe hinter diesem Projekt, ihr neues Material am 8. Dezember im Cinema Paradiso in St. Pölten.

Es sind zwar lediglich vier Songs, die auf der EP zu hören sind, die aber zeigen umso mehr, dass mit Jakob Kubizek und Stefan Deisenberger hier zwei Musiker am Werken sind, die es wirklich verstehen, Stücke entstehen zu lassen, die gleichsam mit Tiefgang und Atmosphäre zu punkten wissen. Mit „Last days in Country“ noch schwungvoll im Americana und modernem akustischen Liedermachertum startend, nehmen die beiden mit Fortdauer immer mehr an Tempo heraus, sodass mit „Say Good Bye“ eine Nummer am Ende steht, die in edler Zurückhaltung sich stetig verdichtend zum absoluten musikalischen Höhepunkt der EP erwächst.

Obwohl 2010 während den Aufnahmesessions zum selbstbetitelten Erstlingswerk entstanden, merkt man den Songs in keinem Moment an, dass sie schon fast drei Jahre auf dem Buckel haben, so zeitlos und fern von jeglicher Anbiederung zu irgendeinem aktuellen musikalischen Trend erklingen sie. Inhaltlich die Themen Abschied und Heimkehr behandelnd, ist „Last Days in Country“ eine durchgehend melancholische Note inne, welche aber immer auch eine gewisse Hoffnung und Optimismus durchschimmern lässt.

Jakob Kubizek und Stefan Deisenberger, die schon zuvor in Formation Superformy ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellen und zuletzt auch mit ihrem Beitrag zum interdisziplinären Kunstprojekt The Nowhere Train für einiges Aufsehen sorgen konnten, verlieren sich erfreulicherweise, wie schon auf dem hochgelobten Debüt zu hören war, niemals in den im heutigen Pop so oft zelebrierten klischeebehafteten pathetischen Gesten, vielmehr versuchen sie auf leisen Sohlen mit einer gewissen Unaufgeregtheit zum Ziel zu gelangen. Und das ist, wie „Last Days in Country“ zeigt, einmal mehr auf unverkennbare Art gelungen. (mt)

Termine:
08.12. Cinema Paradiso, St.Pölten
14.12. Rabenhof, Wien

Foto Love & Fist © Andreas Jakwerth

Links:
Seayou Records