Louie Austen – What a Comeback

Was sich schon auf der vor wenigen Monaten erschienenen EP „Never & Ever“ angedeutet hat, ist nun mit dem neuen Output “What a Comeback!” (monkey music) bestätigt. Louie Austen hat zu großer alter Form zurückgefunden. Der begnadete Crooner und Entertainer swingt sich wie in seinen besten Zeiten stilvoll, leichtfüßig und entspannt elegant durch die einmal bärenstarken Songs, die wie gewohnt in ein loungehaftes Minimal Music Club-Klanggewand der 90er Jahre gehüllt, vom ersten bis zum letzten Ton zu überzeugen wissen. Präsentiert wird „What a Comeback“ am 28. Dezember in der Roten Bar des Wiener Volkstheaters.

Bei Louie Austen verhält es sich genauso wie mit einem edlen Rotwein. Je älter dieser wird desto besser schmeckt und mundet er. „What a Comeback“ besitzt alles, was ein wirklich starkes Album haben muss. Nummern, die durch die Bank alle zünden, Melodien, die nicht mehr aus den Kopf gehen, Rhythmen, die einfach nur zum Tanzen einladen und eine Eleganz, die man im Popkontext heutzutage nur noch selten zu Gehör bekommt.  Der 1946 in Wien geborene Sänger, den es in seiner Karriere vermutlich schon fast überall einmal hin verschlagen hat, hat es nicht verlernt, den Songs diesen gewissen Frank Sinatra Touch, diese bestimmte Note, zu verleihen, über die er sein Musikuniversum seit den Anfängen definiert.

Weit weg von aller Banalität,  Oberflächlichkeit und Trendanbiederung verpasst er durch seine gesangliche Performance der elektronischen Clubmusik zwischen Disco, Funk, Jazz und Soul diese bestimmte zeitlose Lässigkeit, die in seinem Fall im Vergleich zu vielen anderen Formaten in keinem Moment ausgesetzt wirkt. Wer schon einmal mit Alois Luef, so der bürgerliche Name des Sängers und Musikers, zu tun haben durfte, der weiß, dass bei dem Wiener nichts, aber auch wirklich gar nichts gespielt ist. Er ist vom Wesen her genau jener im maßgeschneiderten Anzug  auftretende charmante Gentleman, den er auch darstellt.

Ein kongenialen Partner gefunden hat der heute in Wien lebende Weltenbummler in der Person des Produzenten Wolfgang Mitter, der ihm genau jenen Sound bereitet, der wie die Faust aufs Auge zu ihm passt. Mehr noch als auf den vorangegangenen Veröffentlichungen zeigen sich die Songs von einer sehr abwechslungsreichen Seite, passiert doch aus musikalischer Sicht über den unentwegt pulsierenden Beats, wenn man näher hinhört, sehr viel.

„What a Comback“ ist definitiv ein gelungenes Comeback. Und was für eines. Man merkt, dass der Wiener Paradiesvogel immer noch mit Spaß an der Sache hat und auch mit viel Elan an diese herangeht. Auf jeden Fall sei das Album all jenen, die sich für niveauvolle Tanzmusik begeistern können, empfohlen, es einer intensiven Gehörprobe zu unterziehen. (mt)

http://www.louieausten.com/t3/
http://www.monkeymusic.at/