Louie Austen konzertiert für einen guten Zweck

Louie Austen zählt mittlerweile wohl zu den wenig verbliebenen Exoten der elektronischen Club-Kultur. Mit einer außergewöhnlichen Stimme ausgestattet erarbeitete sich der ehemalige Barsänger seit dem Ende der 90er Jahre einen gewissen Kultstatus in der heimischen Musikszene. Am 7. März ist der Wiener im Rahmen von Benefiz 4 Kids auf der Bühne des Wiener Ost Klubs zu sehen.

Er gehört zu jenen Menschen, die einfach viel zu erzählen haben, von den harten Zeiten wie auch von wunderbaren, von den unzähligen Tiefschlägen und ebenso vielen erfolgreichen Comebacks. Louie Austen ist ein Phänomen im positiven Sinne. In einer Zeit in der sich das Musikbusiness schnelllebiger denn je zeigt, pflegt der 1946 in Wien geborene Sänger einen Sound, der traditioneller, und aktuellen Trends entgegengesetzter nicht sein kann. Als einer der letzten verbliebenen Vertreter der elektronischen Club-Kultur begibt sich der ehemalige Barsänger mit  seinem im Oktober erschienenen Doppelalbum „Last Man Crooning“ (LA Music) einmal auf die Spuren der Musikikonen Dean Martin und Frank Sinatra und zelebriert ganz in deren Stil das große Entertainertum.

An irgendwelchen modernen und zeitgeistigen Strömungen hat sich Louie Austen musikalisch nie orientiert. Vielmehr war es ihm immer wichtig, seinen ganz eigenen individuellen Weg zu gehen, auch wenn dieser mit nicht wenigen Widerständen verbunden war. Wenn der gebürtige Wiener so wie in „My Last Song“ also singt: „ …I don`t give a damn about money and fame..“, erkennt man sein bis heute gültiges und unumstößliches Credo. Louie Austen spielt die Rolle des Entertainers der alten Schule auf höchst authentische Art und Weise und fühlt sich in dieser sichtlich wohl. In einem maßgeschneiderten Anzug auf der Bühne stehend, mit einer Stimme singend, in der eine unglaubliche Eleganz mitschwingt, sowie einer persönlichen Ausstrahlung, die charismatischer nicht sein kann, erfüllt Louie Austen einen Typus von Künstler wieder mit Leben, der fast schon in Vergessenheit geraten ist.

Musikalisch bietet Louie Austin mit dem Doppelalbum „Last Man Crooning“ seinen Fans genau das, was diese von ihm erwarten. 12 perfekt produzierte Songs mit Ohrwurmcharakter, klassisch arrangiert, stilistisch zwischen den Polen Lounge, Disco, Funk und Soul angesiedelt, die im Clubkontext genauso funktionieren, wie zu Hause in den eigenen vier Wänden. Insgesamt wirken die Stücke ungemein relaxed, fließen einfach vor sich hin und machen einfach nur Spaß. Niveauvolles Easy Listening in Reinkultur nennt man das. (mt)

Foto Louie Austen: Alexander Dubaic