Im Rahmen der vom Wiener Konzerthaus veranstalteten Konzertreihe music4you kommt es am 28. Februar zu einem höchst interessanten Aufeinandertreffen zweier international anerkannter Musiker. So gestalten der Isländer Helgi Jonsson und der österreichische Jazz-Trompeter Lorenz Raab gemeinsam einen für das Publikum vermutlich sehr abwechslungsreichen und spannenden Konzertabend.
Der 1975 in Linz geborene Trompeter und Flügelhornvirtuose tanzte schon immer verschiedenen Hochzeiten. So ist der Hans-Koller-Preisträger aus dem Jahre 2004 sowohl als Solotrompeter in der Wiener Volksoper, wie auch mit kleinen Jazzbands unterwegs. Nicht zu vergessen seine wunderbaren Konzerte mit dem Vienna Art Orchester. Der weit über die heimischen Grenzen bekannte Musiker zählt somit zu den wichtigsten Vertretern österreichischer Jazzmusik in der internationalen Szene. Er stellt immer wieder eindrucksvoll unter Beweis, dass Groove und Jazz keinesfalls nur Gegenpole darstellen müssen. Die Inspiration aus elektronischen Sounds ziehend, versucht die Raab immer neue Klänge aus seinem Instrument heraus zu locken. Dabei bewegt sich der Linzer mit einer solchen Leichtigkeit zwischen Genres Klassik, Jazz, Neue Musik, Tanz, afroamerikanische Rootsmusik und HipHop, dass dem Publikum nichts anderes übrig bleibt, das Gehörte staunend zur Kenntnis zu nehmen.
Auch der Isländer Helgi Jonsson ist hierzulande kein Unbekannter mehr. So begann der 1979 in Reykjavik, geborene Musiker schon in frühen Jahren das Spiel an der Posaune. Ähnlich wie Lorenz Raab, zeichnet auch den inzwischen in Graz lebenden Musiker eine unglaubliche Vielseitigkeit aus. Helgi Jonsson lässt sich einfach nicht auf ein einzelnes Genre festnageln. Trotz seiner klassischen Ausbildung als Posaunist bewegte sich der Musiker, der nebenbei auch noch ein hervorragender Sänger ist, im Laufe der Zeit immer mehr in die Richtung Jazz und Rock. 2001 heuerte er schließlich bei der aus Graz stammenden Band “Beefólk” an. Zur Freude des Publikums unternahm das Ensemble den recht ambitionierten und zugleich auch erfolgreichen Versuch, die unterschiedlichen Genres wie Folk, Rock, Jazz, Dance und Tango unter einen Hut zu bringen. Nicht viele können von sich behaupten, in der noch jungen Karriere bereits mit internationalen Größen wie Björk, Arvo Pärt und Sigur Rós zusammengearbeitet zu haben.
Der Konzertabend verspricht einiges. Da trifft die hohe Improvisationskunst des Lorenz Raab auf das ungemein breite musikalische Verständnis des Helgi Jonsson. Festgesetzte Grenzen oder Vorgaben wird es vermutlich keine geben, vielmehr herrscht das freie Spiel zweier herausragender Musiker. Unterstützt werden die Beiden an diesem Abend von den Gitarristen Christofer Frank und Thomas Mauerhofer, sowie dem Bassisten Georg Hartwig und dem Schlagzeuger Jörg Haberl.
Michael Ternai
Foto Lorenz Raab © Reinhard Winkler
Foto Helgi Jonsson © Gerhard Heller