Lorenz Raab meets Triotonic im Stockwerk Jazz

Zu einem höchst interessanten musikalischen Aufeinandertreffen kommt es am 12. November in Grazer Stockwerk Jazz. Mit dem Trompeter Lorenz Raab und dem Ensemble Triotonic – bestehend aus Volkhard Iglseder, Oliver Steger und Bernhard Wittgruber – finden zwei der innovativsten jungen Stimmen der zeitgenössischen Österreichischen Jazzszene zusammen. Die BesucherInnen erwartet eine stilistische Achterbahnfahrt zwischen traditionellen Jazzstandards und freier Improvisation.

Lorenz Raab ist bekannt dafür, dass er sich mit Vorliebe immer wieder recht eigenwilligen und innovativen Projekten widmet. Was mit einer der Gründe ist, weshalb  sich der ungemein experimentierfreudige Musiker nur schwer an einem bestimmten Stil festmachen lässt. Es gibt inzwischen wohl kaum ein Genre, in dem sich der 1975 in Linz geborene Trompeter nicht schon erfolgreich versucht hätte.

Ohne Scheuklappen und mit einer ausgeprägten Offenheit versucht der zweifache Hans Koller Preisträger Anknüpfungspunkte zu anderen Stilen herauszuarbeiten, Dinge miteinander in Verbindung zu setzen, die auf den ersten Blick nicht kompatibel erscheinen. Es geht dem vielseitigen Trompeter primär darum, sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen, um auf diesem Weg sich und seiner Musik neue Freiräume zu schaffen.

Irgendwo im Spannungsfeld zwischen Jazz, Elektronik, World, Pop, Volksmusik, Neuer Musik und Avantgarde agierend, extrahiert Raab in bester Crossover-Manier aus jedem einzelnen Bereich die besten Momente, um diese in einer vollkommen neuen Klangsprache zusammenzuführen. Darüber hinaus lotet der mehrfach ausgezeichnete Musiker alle möglichen Ausdrucksformen seines Instrumentes bis aufs Letzte aus und versucht damit dessen klangliches Spektrum immer wieder um neue Facetten zu erweitern.

Was den Blick auf den Jazz betrifft, befindet sich Lorenz Raab eindeutig auf einer Wellenlänge mit der Trioformation Triotonic.  Volkhard Iglseder, Oliver Steger und Bernhard Wittgruber haben sich in ihrem Spiel ganz dem Jazz  der europäischen Schule verschrieben, versuchen diesem aber ebenfalls durch grenzüberschreitende Ansätze neue Facetten zu entlocken.

Das Besondere an der Konstellation Raab und Triotonic ist, dass hier alle Beteiligten als gleichberechtigte Partner auftreten, sie im gleichen Maße ihre Ideen und Kreativität einfließen lassen. Musikalisch orientiert man sich an traditionellen Spielarten, lässt sich aber gleichzeitig viel Raum für spontane improvisatorische Aktionen, welche für zahlreiche Spannungsmomente und überraschende Wendungen sorgen.(mt)