Auf ihrem am 10. April erschienenen Debütalbum „Fire“ (Futuresfuture) nimmt uns die Tiroler Folktronic-Musikerin LITTLE ELEMENT auf eine kleine Reise mit – von Tel Aviv bis Brasilien.
Auch ganz ohne Album hat es die in Innsbruckerin Little Element bereits geschafft: Airplays über die deutschsprachigen Grenzen hinaus, sowie gut besuchte Auftritte – kurz gesagt, der authentische Stil der jungen Produzentin kommt an. Begonnen hat alles mit der Selbstfindung am Meer, was in den Songtexten und der Musik deutlich zu hören ist. Tatsächlich lässt sich nicht ganz einfach beschreiben zu welchem Genre Little Element zählt, irgendwas zwischen Folktronic, Triphop, Indie und Dreampop, wobei sich das auf jedem Lied ein bisschen ändert. Das wichtigste Element auf den Songs ist jedoch immer die Authentizität und die spürt man in jeder Note, in jeder Textzeile.
„From the pain to the river, from the river to the ocean“
Gäbe es einen Soundtrack für eine Weltreise, wäre es wohl das Album „Fire“ von Little Element. Es lässt sich hier sogar ein roter Faden erhören: die Reise beginnt im fernen Osten, geht weiter im nahen Osten und endet in Lateinamerika. Beim ersten Track „Coming Home“ hört man sofort die fernöstlichen Elemente, die wie kleine Erinnerungen in den Song eingewebt sind. Auch der Songtext macht sofort klar: sie hat ihr Herz an die See verloren und ist im Fernweh aufgegangen. Nach Hause kommen heißt nun nicht mehr nach Hause zurückkehren, sondern zu fremden Orten aufbrechen. Dieses Gefühl zieht sich durch fast jeden Song des Albums, sei es etwa „Tel Aviv“ – wohl einer der bekanntesten Songs des Albums – der verträumt ein hörbares Sinnbild von der Metropole malt. Es geht um Sonne, Sehnsucht und Liebe. Die Liebe zum Leben, zum Meer und zur einen oder anderen Person. Dabei werden Lieder wie „Querida“ niemals kitschig oder ausufernd, sie kommen von Herzen und das macht sie so authentisch.
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Das vorab als Single veröffentlichte Lied „Fire“, ebenso der Titelsong des Albums, ist auf der Nummer 7 platziert und ist auch nach dem zehnten Mal hören immer noch der perfekte Lagerfeuer-Song. Die in der zweiten Hälfte des Albums überwiegenden Latino-Elemente sind zwar um einiges subtiler als die fern- und nahöstlichen Einflüsse der ersten Nummern des Albums, dafür sprechen die Titel und der Songtext für sich. „Follow El Sol“ etwa ist nicht nur ein Liebeslied, sondern auch ein Roadtrip für sich. Das schönste an Liedern ist dabei wohl die Stimme von Little Element, die zwar oft nur haucht, aber unglaublich viel Substanz hat und sich in die Melodien einfügt als wäre sie nur dafür geschaffen worden. So simpel die Stimm-Melodie auch häufig ist, es braucht nicht mehr, so nimmt der Gesang den instrumentalen Parts nichts weg, sondern unterstützt deren Feinheit.
Das Album „Fire“ ist ein wunderbares Stück Welt, ein Gusto-Macher für Reisemuffel, ein Ansporn für Reiselustige und vor allem eine Ansammlung großartiger Lieder – was will man mehr?
Antonia Seierl